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Alt 16.07.2011, 11:57   #5
Galapapa
Galapapa
 
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Hallo Stimme,
hab Dank für Deinen ausführlichen Kommentar! Auch für Dein Lob vielen Dank!
Dankbar bin ich auch für die wichtige Kritik, auf die ich zuerst eingehen möchte:
Mir war aufgefallen, dass ich in letzter Zeit nur noch 12- und 13-silbige Verse verwendet hatte und obwohl diese bezüglich der Metrik nicht leicht zu beherrschen sind, habe ich mich da wohlgefühlt. Um nicht zu einseitig zu werden, nahm ich mir vor, aus diesem Schema auszubrechen. Dafür aber habe ich mir das falsche Thema ausgesucht. D.h., ich gebe Dir absolut Recht: Der dabei entstandene Rhythmus ist ungünstig für den beschriebenen Inhalt.
Ich habe mir in letzter Zeit zuviel Gedanken um die X-erei gemacht, deren Wichtigkeit ich damit nicht mindern möchte, doch ist letztlich eben auch der Rhythmus entscheidend für die Empfindungen des Lesers, wenn dieser sich mit dem Inhalt auseinandersetzt.
Ich bin Dir für diesen Hinweis besonders dankbar; man muss beides, Lesbarkeit und den inhalttragenden Rhythmus im Auge haben, um einen runden und stimmigen Text zu erzeugen.
Nun, ich experimentiere und habe wieder etwas dazugelernt. Und ich stelle mich auch der Herausforderung, dieses Gedicht umzuschreiben.
Mir selbst war dieser Umstand nach Fertigstellung aufgefallen als irgendwie heiterer Unterton, den ich als Kontrast zum Inhalt gesehen habe. Dass dies aber nicht positiv ist, habe ich nun erkannt. Es passt einfach nicht zum Inhalt.
Interessant fand ich Deine Anmerkungen über die Wölfe. Gerade an diesen Parallelen kann man erkennen, was Menschlichkeit ausmacht. Tiere können nicht böse sein, weil sie nicht entscheiden können, was sie tun werden. Sie handeln und reagieren einzig und streng nch einem vorgegebenen, angeborenen Muster, ihrem sog. Instinkt. Genau hier kann man erkennen, inwieweit ein Mensch sich von den Tieren unterscheidet, angeboren oder nicht...
Wie Du selbst sagst, ist der Absturz in das Aussenseitertum nur schwer wieder rückgängig zu machen; die meisten schaffen es nie. Kein Wunder, wenn man ihnen keine Chance gibt!
Mir selbst ist es passiert, dass ich am Rande dieses Abgrundes stand vor vielen Jahren. Nach einer Scheidung wurde ich zu Unterhaltszahlungen verurteilt, die mir nachweislich ein monatliches Minus von 40 DM bescherten, und dies, obwohl ich die Scheidungskosten zu tragen und eine Menge Schulden zu bewältigen hatte. Weiterzuarbeiten machte keinen Sinn mehr und ich stand vor der Entscheidung, zu kämpfen oder den Job an den Nagel zu hängen und abzustürzen. Mir graut vor der Vorstellung, was passiert wäre, wenn meine zwei Kinder nicht gewesen wären. Ihretwegen habe ich gekämpft und gewonnen; das Urteil wurde geändert.
Nur ein Beispiel, das Jenen, die vorurteilbeladen urteilen, zeigen soll, dass in den meisten Fällen Schicksalsschläge, die das Leben von heut auf Morgen brutal verändern können, hinter diesen leidgeprüften Menschen stehen und nicht arbeitsunwillige Schmarotzer, die sich der Trunksucht ergeben haben.
Natürlich gibt es auch Jene, die sich am Rande der Gesellschaft auf dem bequemsten Weg durchs Leben mogeln, meist auf Kosten der Anderen. Aber ich glaube, das sind die Ausnahmen von einer traurigen Regel unseres menschlichen Zusammenlebens.
Nochmals danke für Deine Hinweise! Das "Tam-en" war hier übrigens anschaulicher, als das X-en.
Mit einem herzlichen Gruß an Dich!
Galapapa

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Edit:

Hallo Stimme,

Deine Anregungen habe ich nun versucht umzusetzen in einer zweiten Fassung des Textes, die ich über die ursprüngliche stellen werde.
Nochmals danke und herzlichen Gruß!
Galapapa

Geändert von Stimme der Zeit (16.07.2011 um 13:44 Uhr) Grund: Doppelter Beitrag.
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