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Alt 20.07.2011, 23:44   #2
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Lieber Walther,

ein Abschied in Endgültigkeit bleibt unbedingt.
Aus Bescheidenheit wiegt nur einer sich in Schmerz,
der andere scheidet aus.

Eine große Wortspielerei, die alles andere als ein Spiel darstellen will.

Hinter den nüchtern anmutenden Feststellungen zeigst du eine Weltentrennung auf, wie sie nur einer durchlebt. Die andere Hälfte des Wir scheidet aus.

Eine ganz andere und anders tiefgreifende Trauerbewältigung.

Unaufdringliche Sterbetafeln und Blutbuchenschatten sagen viel, berühren zwar aber niemals nah genug am Schmerz der gebliebenen Hälfte.

Man findet und erfindet großartige Wortbekundungen - der Betroffene bleibt dennoch allein.

Dein Gedicht berührt durch Realität und spricht eine Wahrheit aus, wie sie aus falsch verstandenem Mitleid selten gewagt wird.

Ich habe bei traurigen Anlässen oft versucht zu gestehen, dass ich nur da sein kann, wenn ich gerufen werde. Dazwischen bleibt jeder für sich. Diese Einstellung hat mir, auf mich selbst übertragen, viel gegeben.
Eine "Nüchternheit", die durchaus stärken kann.

Ein beeindruckendes Gedicht, über das man viel mehr schreiben und reden könnte - ohne an der Endgültigkeit zu zerren.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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