Hallo, liebe Dana
,
nanu? Noch keine Kommentare? Das erstaunt mich ein wenig. Aber einmal die "Erste" zu sein, ist auch nicht schlecht.
Ich möchte dieses Mal gerne zuerst auf den „technischen“ Aspekt eingehen, denn ich finde ihn sehr interessant.
Zum einen die „äußere Form“. Dabei assoziiere ich entweder Wellen am Strand oder (ebenfalls möglich) Wolken, die sich im Wasser „spiegeln“. Beide Bilder sind schön, jedes auf seine Art. Da Wellen bzw. Wolken nie völlig gleichförmig sind, variierst du durch die Zeilenumbrüche optisch deren unterschiedliche Ausformungen.
Insgesamt ist das Gedicht auf ein stringentes Metrum hin ausgerichtet, von ein paar Stellen abgesehen. Ich denke aber, dass sie gewollt sind.
In Strophe 1, Vers 4 macht mich das Komma darauf aufmerksam, dass der daktylische Versfuß nicht hier stünde, wenn der Zeilenumbruch anders gesetzt wäre.
In Strophe 2, wiederum Vers 4, „durchbricht“ im Sinne des Inhalts ein „Vogellaut“ die „Monotonie“ – mittels zweier daktylischer Versfüße. Er „folgt der Melodie“.
In Strophe 3, Vers 4 – siehe Strophe 1.
Und in Strophe 4, diesmal Vers 3, siehe Strophe 1 und „frei im Tun und Wollen“.

(Abgesehen vom „Laut des Vogels“ bestätigt mir die Interpunktion meine Vermutung, jedenfalls glaube ich das mal (optimistisch).)
Obwohl Form und Zeilenumbrüche mir ungewohnt erscheinen, kann ich einen Rhythmus finden, da dieses Gedicht ein durchgehendes Metrum hat. Das macht es „klangvoll“.
Außerdem hast du „Reime“ darin – Stabreime (Alliterationen), sehr stimmige Assonanzen und Metaphern. Dazu kommen noch weitere rhetorische Stilmittel wie z. B. die Anapher (von links, von rechts). Bei diesen beiden hier bin ich mir nicht ganz sicher, (bzw. ich weiß nicht, ob ich „trittsicher“ genug im Erkennen bin), aber ich denke, das ist eine Allegorie: „Er steigt aus
Tiefen auf und wird in
Höhen übertragen,“. Und das: „Bass und Bariton“. Zuerst dachte ich, Tautologie, aber hier gibt es „Unterarten“, also warf ich die Suchmaschine an. „Bass und Bariton“, das ist offenbar ein „Hendiadyoin“, wie z. B. „Mord und Totschlag“. (Also habe ich gleich selbst etwas dazu gelernt

).
Jetzt aber von der Form (
schön!) zum Inhalt.
Was bleibt mir da noch viel zu sagen, außer vielleicht: *Schwärm*? Das ist mein absoluter Ernst, du zeichnest hier wirklich schöne Stimmungsbilder, liebe Dana. Ich brauchte ein wenig „Überwindung“, um mich doch an die „Strukturanalyse“ begeben zu können. Dein Gedicht ist sehr, sehr schön geschrieben. Es wirkt an der „Oberfläche“ und auch, wenn ich in die „Tiefe“ gehe. Die "Sprache" ist wunderbar lyrisch, und deshalb hat sie mich auch "verzaubert".
Sehr gerne gelesen und kommentiert.
Liebe und verträumte Grüße
Stimme