28.08.2011, 20:20
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#5
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Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.02.2009
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hallo faldi,
mich erinnert der Text an Märchen wie "Des Kaisers neue Kleider" bzw. Novellen wie "Kleider machen Leute" u.ä. das Äußerliche dient an sich nur als eine Metapher für die verbergenden inneren Kräfte. Vom Ästhezismus aus betrachtet ist ja jeder Mensch zunächst erst einmal schön bzw. sein Aufbau als Idee, da der Mensch sich anatomisch etc. bis auf geringe Differenzen voneinander nicht unterscheidet. Er hat eine Hand, ein Gesicht etc. pp.
Im weiteren übertragenen Sinne wäre die äussere Betrachtungsform auch eine rein subjektive und kann als solches auch gar nicht anders bewertet werden. Dadurch, dass verschiedene Vorlieben der Gestalt gegenüber vorherrschen, könnte das äussere Schöne in dem Sinne nie als ultimative Wahrheit angesehen werden.
Anders verhält es sich mit Emotionen, Gestik und Mimik, ein ganz anderes Erscheinungsbild, welches bei jedem Menschen sozusagen die gleichen Gefühle hervorruft. In diesem Fall wäre dieses Erscheinungsbild ein vielfach, korrekteres und wahrheitsgetreueres. Deswegen finde ich den Vers:
Nein, hässlich warst du nicht, das sah ein Blinder,
nicht äußerlich, jedoch dein wahres Wesen
verätzt sogar die Seelen deiner Kinder.
herausragend. Die Gefühle die jemand auslöst, ist der Schönheit bzw. Hässlichkeit bei weitem näher als ein allgemeines Erscheinungsbild. finde ich gut den Text...
liebe Grüße gin
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© Bilder by ginton
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