Lieber Faldi,
ich komme gerade von "Die blauen Blumen" und lande auf deiner globalen Satire, ohne Ingeborg allzu viel Beachtung zu schenken.
Meine Güte, hast du weit und treffend ausgeholt.

Man "lacht" schon ironisch bei den Nachrichten - doch weit besser und aufklärender ist deine verdichtete Form.
Manchmal frage ich mich, ob die Herren Politiker, Bänker, Diktatoren, Kriegstreiber und Gottesvertreter nicht nur verkappte Satiriker sind? Wenn ja, dann kann einem nur jenes "Scheißegalgefühl" kommen. Jene haben ihre Berufung verfehlt und die Menschen sind ihnen ausgeliefert.
Gekonnt böse, bitterböse - ich wünschte, dein Gedicht wäre einmal ihre Abendlektüre oder gar ihr Nachtgebet.
Von Strophe zu Strophe schwankt man. Einmal packt einen die Wut, dann lacht man und landet wie trunken beim "Scheißegalgefühl", weil man weiß, es geht so weiter, weiter und weiter.
Wirklich befreit gelacht habe ich beim Herrn der Augenringe und würgte schon beim nächsten Vers.
Was besonders auffällt, sind die lyrisch umgesetzten "Tatsachen" in Reim und Doppeldeutung.
Ich nenne mal: Peking
ente, strahlende Japaner (und das Land des Lächelns), mediterran und altes Rom, Gaddafi und Westerwelle, Thilo und Integration und Frau von den Laien - gekonnt durchdacht und ins Schwarze getroffen.
Das mit Ingeborg kann ich zwar verstehen, doch nur wenn es ein "Scheißegalgefühl" bleibt.
Dennoch, klasse Satire!!!
Liebe Grüße
Dana