Lieber eKy,
du sagst ja oft, dass dir solche "Reimgedanken" einfach kommen, ohne dass du "großartig" erklären könntest. Ist es hier auch so?
Wenn ja, dann überzeugst du auf geistiger und erst recht auf geistlicher Ebene.
Bei allem Erlesenen (lesen

) kann und
will ich nicht vom von Geburt an Eingegebenen loslassen. Ich deute es aus "Anhänglichkeit" als Beleg für die Realität des Spirituellen.

Mehr noch: Ich betrachte diese Verse wie eine Überleitung (Brücke) zur eigenen "Ausweglosigkeit", doch noch ein Türchen zu sehen.
(Ich will, auch wenn es nur ein Wunsch ist.)
Mit diesem sehr schönen Gedicht zeigst du eine
Kindlichkeit (Naivität) auf, die weise verbietet zu verneinen, was ein Menschen
kind nicht fähig ist, zu sehen, zu erkennen. (Als wollte man einem Pubertierendem erklären, dass er vom Leben keine Ahnung hat.

)
So sind die Augenblicke eines tiefern Lebens,
dass wir sie kaum erfassen und verstehn.
Wir mühn uns redlich, doch zumeist vergebens,
als wär die Spur zu groß, darin zu gehn.
Eben, wir wissen zu genau, dass wir weder erfassen noch verstehen können, wir wissen dass unsere Müh vergebens ist. Die Spur, auf der wir uns bewegen, ist zu groß für uns. Wir wissen nicht, wohin sie führt und verführt - wegen der Größe.
So fürchten wir den Klang der hohen Schritte,
die leichthin unser Größtes übersteigen,
und flüstern atemlos und immerfort die Bitte,
dass uns nicht sieht, wovor wir uns verneigen.
Was wir auch sehen und denken, es erschließt sich nicht zum Ganzen, zum Erklärbaren. Gläubige beten. Ungläubige bleiben auf der zu großen Spur und verwischen die Spur der Gläubigen, ohne jeden Gegenbeweis, außer mit der Tatsache, dass es so, wie sie es meinen, nicht ist oder sein kann.
Wir sinken hin, ergriffen und entmündigt,
und merken nicht, dass jener greise Geist,
der uns den Hauch des Göttlichen verkündigt,
in viel zu weiten Schuhen um uns kreist.
Hier wage ich, albern zu werden: Ist es der greise (große) Geist, den wir bei einer Unfähigkeit ertappen? Er verkündigt uns Göttliches und merkt nicht, dass er uns überfordert? Scheitern wir deshalb gegenseitig?
Ich nehme Mal ganz reale und menschliche Vergleiche: Jede Mutter will bei ihrem Kind alles besser machen, als sie es von ihrer Mutter erfahren hat. Jeder, der Lehrer geworden ist, will besser sein, als es seine Lehrer gewesen sind. Beide merken, dass es nicht möglich ist, weil...
Das Göttliche dürfte an solchen Unmöglichkeiten nicht scheitern. Warum gelingt es dennoch nicht?
Gibt es kein Göttlich? Oder gibt es das doch, nur nicht in diesem Spiel?
Lieber eKy, egal wie es ist oder nicht ist - dein Gedicht ist und erlaubt diese Gedanken.
Schreib immer wieder, was dir kommt.
Liebe Grüße
Dana