Thema: Blaue Blumen
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Alt 06.09.2011, 12:47   #6
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Faldi!

Ein schönes, lyrisches Gedicht ohne allzuviele Schnörkel und Füllworte.
Dennoch gelingt es dir, Wirkung aufzubauen. Ein paar Kleinigkeiten sind mir aufgefallen, die ich gleich mal in dein Zitat füge. Nimm, was dir brauchbar erscheint.

Verborgen in den alten Texten rankt
sich um die blaue Blume eine Sage,
die, wenn ein treues Herz zu ihr gelangt,
ihm Glück verheißt für alle Lebenstage. Das hier ist Geschmacksache, erscheint mir so aber irgendwie runder.

Romantisch und von Mythen reich geschmückt Liest sich so flüssiger.
besingen zarte Weisen einen Garten,
in welchem, dem realen Sein entrückt,
die blauen Blumen auf ein Zeichen warten.

Erlebte Träume treiben durch der Zeit, Vermeidet Wortwh. mit "in" in der nächsten Z., passt so, denke ich, 'n Tick besser ins Metrum.
wo die Gedanken voller Sehnsucht glühen, "in der" Sehnsucht - klingt nich so doll...
bis sie ein warmer Lichertstrahl befreit, Egal wie, vermeide stets "bis daß" - das ätzt!
um endlich ohne Fesseln aufzublühen.

Herausgefallen aus der Dimension
vertrauter Sinne sind sie nicht zu fassen,
denn diese Sphären wollen Illusion
und Wirklichkeiten dieser Welt verlassen. Zeile passt so besser, liest sich runder.

Ein jeder schaue nach dem rechten Weg
zum Garten, wo die blauen Blumen stehen;
es fehlt ihm manchmal nur ein schmaler Steg,
um mit dem Herzen seine Spur zu sehen. Diese Strophe ist meine Lieblingsstelle! Wunderbar gefügt!!


Sehr gern gelesen und beklugscheißert!

LG, eKy
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