Thema: Niemandsland
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Alt 08.10.2011, 11:42   #10
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hallo, liebe Chavi,

ich reihe mich artig nach den vorhergehenden Kommentaren ein, was an meiner “Zwangspause” liegt.

Andererseits finde ich es sehr interessant, wenn sich mehrere Meinungen „vor mir“ befinden, dann kann ich vergleichen, wo Übereinstimmungen sind oder ich vielleicht ganz anderer Meinung bin.

Zitat:
Zitat von Chavali
Es war ein Versuch, mal wieder was zu schreiben. Ich bin nicht so sehr zufrieden damit.
Meinst du wirklich, dass der Text gelungen ist?
Zunächst einmal: Ja, durchaus, ich schließe mich darin meinen „Vorgängern“ an. Nach deiner doch recht langen „Pause“ halte ich ein Gefühl der „Unsicherheit“ für völlig normal. Das ginge mir sicher ganz genau so.

Was mir gleich auffiel (und „chavilike“ ist ) sind die Reime – in Strophe 1 „liegt-fliegt“, in Strophe 2 „muss-Verdruss“ und in Strophe 3 „dir-dir“. Mir ist im Laufe der Zeit aufgefallen, dass du gerne mit den „Möglichkeiten spielst“, d. h. hier und da eine Besonderheit in deine Gedichte „einbaust“. Gefällt mir gut.

Die erste Strophe stellt eine nachdenkliche Frage, die in der zweiten fortgeführt wird und in einer Erkenntnis „mündet“. Zu wissen, was falsch ist, schenkt Sicherheit, was sich in der dritten Strophe in etwas äußert, das ich „erkennendes (Selbst)verstehen" nennen möchte. Dieses Verstehen gibt Kraft und Hoffnung. Jedenfalls wirkt es so auf mich. Der „rote Faden“ zieht sich schön durch dein Werk und verbindet die drei Strophen miteinander. Frage / Frage-Erkenntnis / Erkenntnis-Verstehen = Mut und Hoffnung, den eigenen Weg weiter „ausbauen“ zu können.

„Niemandsland“ ist eine gute Wahl, denn wir bahnen uns unsere Wege durch das „Land des Lebens“, aber das Land „gehört“ uns nun mal nicht, wir sind gewissermaßen nur „Gäste auf Zeit“.

Bei den Steinen sind beide Lesarten möglich. „Gefühlt“ tendiere ich eher zum „Beiseiteräumen von Steinen“, die dem LI im Weg lagen. "Analytisch" (wie ich vorher erwähnte) dann mehr zum „Ausbau“ eines eigenes Weges. Daher kann ich keiner der beiden Sichtweisen einen „direkten“ Vorzug vor der anderen geben – was aber auch gar nicht nötig ist, ich lasse sie einfach beide gelten.

Was die "mans" betrifft: Es ist eine "Gratwanderung", denke ich. Wann wirkt es als "ungewollte Wiederholung" und wann ist es ein rhetorisches Stilmittel? Ich kann da auch keine allgemeingültige "Grenze ziehen", sondern entscheide in solchen Fällen am vorliegenden Werk; d. h. per "Gefühl". Stört es mich beim Lesen, fällt es mir negativ auf oder bemerke ich es kaum (bzw. nicht)? Hier ist es so: Bemerkt zwar ja, aber ein "störendes Gefühl" stellte sich nicht ein. Ergo würde ich es hier auch als Stilmittel ansehen, das durchaus so dastehen kann und darf.

Interessant ist der tatsächliche „Liedcharakter“, denn trotz einiger trochäischer Versanfänge lässt es sich flüssig lesen. Na, siehst du: Chavi kann’s noch!

In diesem Sinne: Kopf hoch und ruhig optimistisch sein!

Sehr gerne gelesen und kommentiert.

Liebe Grüße

Stimme
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