Hallo, liebe Chavi
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Zitat:
das ist ja ein beachtliches Werk.
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Ich nehme das mal (unbescheidenerweise) als Kompliment.

Ich mache nur Spaß, im Ernst ist es so, dass ich einfach mal etwas "Längeres" schreiben wollte, auch, um zu sehen, wie es "gelingt".
Zitat:
Meiner Meinung nach ein wenig zu lang, aber ich bin eh kein geduldiger Mensch
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Ich denke, das bist du doch, ganz bestimmt.

Nur vielleicht nicht bei Gedichten mit "Überlänge".
Zitat:
Acht Strophen zu je sechs Zeilen - das ist eine lange Wetterwende.
Interessant ist, dass der Text klingt wie gereimt, obwohl ich keine Reime entdecken kann.
Die Ursache dafür ist das so ziemlich gleichmäßige Metrum.
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Jetzt sage ich zu dir: Vielen, herzlichen Dank, dann hat es nämlich wirklich "funktioniert".

Es sind "Blankverse", ein fünfhebiger Jambus ohne Endreime, der in Gedichten eher selten ist, er ist im "Drama" zu Hause. Ich habe mich darüber informiert, und deshalb auch Enjambements (strophen- und versübergreifend) "eingebaut", um sie damit ein wenig "aufzulockern". Ich bemerkte beim Schreiben, dass sich Blankverse tatsächlich ganz hervorragend für etwas Längeres eignen, denn sie dürfen auch ein bisschen in Richtung Prosa gehen, was bei einer längeren "Erzählung" ja auch leicht der Fall ist. Es sind tatsächlich das Metrum und die Assonanzen, die für eine "Reimwirkung" sorgen. Blankverse bieten viel "Freiraum", denn es sind auch keine festen Zäsuren vorgeschrieben. (Hier ein Link für eventuell Interessierte: ht tp://de.wikipedia.org/wiki/Blankvers - Bitte das Leerzeichen entfernen)
Deine Rückmeldung ist also sehr wichtig für mich, denn ich möchte mich gerne (irgendwann einmal) an etwas wirklich "Langes" wagen.

Ob ich es dann auch poste, weiß ich jetzt noch nicht, das werde ich dann "aktuell" entscheiden.
Zitat:
Zum Inhalt:
Ich sehe einen Menschen, der die Parkwege beschreitet, zunächst noch frohen Mutes und über den sanften Herbst erfreut.
Dann aber kreisen die Gedanken um die Widrigkeiten des Lebens, des eigenen Lebens vielleicht,
was sich mit der Aussicht auf eine lange kalte Winterzeit paart.
Depressionen wollen sich einschleichen oder zumindest Melancholie beherrscht sein Denken.
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Ja, das trifft es ziemlich gut. Ich dachte beim Überarbeiten ein wenig an die "Denkerklause", aber auch der Mensch hat seine "eigene Natur" und ist ein Teil der Natur als Gesamtheit (selbst wenn einige das "vergessen"), deshalb entschied ich mich doch für "Natur und Jahreszeiten", da hier inhaltlich das "Hauptgewicht" im Naturbereich liegt.
Es ist eben "typisch menschlich", dass wir (ab einem gewissen Alter, Kinder können das noch) irgendwann die Fähigkeit "verlieren", einfach nur zu "sein", im "Augenblick". Als Erwachsene denken wir ständig über alles Mögliche nach, hinterfragen und suchen nach dem "Haar in der Suppe". In manchen Momenten bedauere ich das, es gäbe sicher mehr Freude in unserem Leben, wenn wir diese Fähigkeit (wenigstens teilweise) "behalten" würden ... Obwohl "nur sorglos" für uns Menschen auch nicht das "Richtige" wäre, das ist klar. Aber vielleicht könnte eine Art "Gleichgewicht" unser Leben bereichern.
Zitat:
Die Wetterwende ist für meine Begriffe doppeldeutig zu sehen.
Wende des Wetters,
der Jahreszeiten und der eigenen Gedanken.
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Ja, du hast das sehr gut erkannt; eine "mehrfache" Wendung, denn am Schluss "wendet" sich das LI auch vom Park ab und geht nach Hause - "zurück" zum "Menschsein".
Da wir gerade im Chat darüber "sprachen": Stimmt, irgendwie werden meine Werke immer auch "philosophisch". (Es ist ja nicht so, als ob ich nicht versuchen würde, etwas "weicher" zu schreiben, aber ...

)
Danke, dass du dich mit meinem langen Gedicht so intensiv befasst hast, und lieben Dank für dein Nachdenken darüber.
Liebe Grüße
Stimme