Oktoberbild
Winkt mir nun aus jedem Bilde -
Buntheit, die den Sinn betört?
So als malte hier die wilde
Lebenslust noch ungestört?
Klingt es nun aus jedem Klange:
Diese letzte Sinfonie,
tapfer vor dem Untergange -
bang, doch voller Poesie?
Herbstlichweite, leergefegte
Äcker säumen windbewegte
Kronen, die noch purpurn winken,
ehe im Herniedersinken
Jahresfülle Abschied nimmt.
Goldgebändert, sattgetrunken
schaukelt dort durch Sonnenfunken
loses Blatt, wie vorbestimmt.
Seele – zieht es dich ins Weite,
landschaftsfroh und stadtbefreit?
Mit dem Wind an deiner Seite -
wirst du einig mit der Zeit?
Füllst du deine späten Tage
wie das Land mit goldnem Licht?
Oder fällst du nur in Klage
und verlierst die klare Sicht?
Stiller wird dein Hügelsehnen,
da, wo Wolken grau sich dehnen,
taubetropfte Hänge schweigen,
schwere Früchte Äste neigen:
Alles fällt der Erde zu.
Schatten streifen durch die Wiesen,
und die Formen wechseln, fließen.
Jahr verglimmt ins Nichts, wie du.
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