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Alt 16.10.2011, 22:12   #9
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asphaltwaldwesen
 
Registriert seit: 31.03.2009
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du willst doch damit hoffentlich nicht sagen, ich würde hier hetzen. generell.

das ist meine letzte absicht.


winterhoffs buch (und das nachfolgewerk dazu) spricht auch mir in meinen beobachtungen aus der seele.

ich sehe auch, dass schon zuhause einiges falsch gelaufen sein muss, wenn kinder nicht einmal den einfachsten aufforderungen umgehend folge leisten können. ich sehe aber auch, dass auch mir - die ich mit meinen schülern grade da oft gute "verbesserungserfolge" erzielen konnte - da als mutter anscheinend dieser fehler unterlaufen sein muss. und ich erkenne nicht, wo, wann und wie.

daran allein kanns also auch nicht liegen. ich bin weder ein laisser-faire-typ, noch der elterntyp, der seinem kind alles durchgehen lässt noch überstreng. ja - ich ahne, ich habe ihm von anfang an zu vieles abgenommen. meinem kind zuwenig zugetraut oder auch zugemutet, seine eigenen erfahrungen zu machen. überfürsorglich? schuldig!

ängstlich gemacht von all dem "wissen" für die "richtige erziehung" unserer kinder heute und dem, was sie doch sooo leicht seelisch plagen und verletzen kann? sicher sogar.

das pädagogische "wissen", das jede frauenillustrierte heute verbreitet, für das es eigene "eltern"-hefte gibt und literatur, das meter von regalen füllt in buchhandlungen - ist nicht nur segen, sondern auch fluch. "fehler" - bzw. schon die angst davor hemmt das bauchgefühl. lässt ev. "unauthentisch" handeln.

ich kann nur vermuten hier. mein sohn hat tage, wo er bestens funktioniert und dann wieder welche, wo ich mich frage, ob ich schuld habe daran, dass er sich selbst im wege steht (und auch darunter leidet). ich weiß nicht, wann es begonnen hat. es muss schleichend gewesen sein. ich bin auch nur ein mensch. als mutter und als lehrerin.

ich beschuldige keinen und hetze gegen keine gruppe oder seite.
ich habe ein gedicht geschrieben, das ein für mich wichtiges credo zum thema hat. eins, das ja für eltern wie lehrer gleichermaßen gilt.

die überfürsorglichkeit ist gewiss ursache dabei und nicht gut, die wir aber als eltern doch auch von der gesellschaft an jeder ecke, wo kinder thema sind, reingedrückt bekommen. sonst ist man ja rabenmutter... sich dem zu entziehen bedürfte einer achtsamkeit, für die der alltag gar keine zeit lässt.

die diskussion hier war nicht das, was ich mit meinem text bezweckt habe.
stünde das gedicht für sich alleine, würden sich auch eltern davon "nehmen". die diskussion hier tut mir inzwischen schon leid und ich bereue, mich da hinreißen lassen zu haben. da das thema bei mir grade akut ist und mein sohn einfach im stich gelassen wurde (diesmal von lehrerseite. sicherlich schon das ein oder andre mal von mir als mutter), war das der auslöser. gemeint aber waren nicht die lehrer allein. das ist auch im gedicht nirgends zu finden.

nur weil ich als einzelperson ein leider schlechtes erlebnis meines sohnes mit einer lehrerin unter tausenden anführe, ist das noch keine hetze. wenn das so ankommt, weiß ich zwar, woher dieses gefühl auf der lehrerseite kommt (ich kenne es ja selbst nur zu gut), doch ich fühle mich hier zu unrecht für etwas beschuldigt, das ich nicht getan habe.

ich hetze nicht.
im umkehrschluss kann es ja schließlich nicht bedeuten, ich dürfte von dieser erfahrung nicht berichten. oder?


leicht bestürzte und bedauernde grüße,


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