Thema: Wetterwende
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Alt 21.10.2011, 21:24   #5
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Guten Abend, liebe Dana,

Zitat:
in achtundvierzig Blankversen bin ich deinen Weg (nach)gegangen, ließ mich zunächst von Farben und Leichtigkeit tragen um ab Vers fünfundzwanzig (genau die Mitte) in Melancholie bis Trauer zu landen. Da half auch kein Spatzengezwitscher mehr, der Herbst ist da und der Winter kommt.
Meine neue Wohnung ist noch näher am Park, wenn ich aus der Haustüre gehe, sind es ca. 50 Meter. Vom Wohnzimmer aus blicke ich auf eine Grünanlage hinter dem Haus, dort ist ein kleiner Spatzenschwarm "zu Hause". Trotz "Kälteeinbruch" zwitschert und tschilpt es da täglich. Das war meine "Inspiration".

Die Piepmätze (ja, ich bin ein "Vogel-Fan", obwohl ich keine "tieferen Kenntnisse" besitze) lassen sich also vom Wetter nicht "verdrießen". Dann kamen mir natürlich die Gedanken an uns Menschen. Ich rauche konsequent im neuen Zuhause nur aus dem Fenster, und stand also etwas "fröstelnd" da (hat aber etwas Positives: Ich rauche weniger!), während die Spatzen flogen, hüpften und tschilpten.

Ich muss dir einmal ein Kompliment machen. Du liest Gedichte sehr aufmerksam, und richtig: In der "Mitte" wechselt die "Stimmung".

Zitat:
Ein schönes Herbstbild, ein Winterbild und schöne Gedichte darüber könnten mir diese Jahreszeiten durchaus ersetzen. Sie müssen sich nicht über sechs bis sieben Monate ziehen. (Hier wird mir die Langzeit erst wirklich bewusst )
Jede Jahreszeit hat ihre eigene "Schönheit". In dieser Hinsicht deprimieren mich Herbst und Winter nicht. Ich habe nur ein Problem: Ich bin der "verfrorenste" Mensch, den ich kenne, verbringe die Zeit bis zur Erwärmung im Frühling grundsätzlich mit Zähneklappern und würde mich am liebsten auf die Heizung setzen.

Zitat:
Ein großes Kompliment für die unmerkliche Reimlosigkeit. Mit der Gedichtlänge hast du die o.g. Langzeit unterstrichen, Freud und Leid in direkten und klaren Bildern aufgezeichnet.
Danke für dein "großes Kompliment", ich verwandle mich gerade in eine Tomate.
Wir hatten einen "langen" Sommer, ich bin zufrieden. Aber es ist nun mal so, von den vier Jahreszeiten sind zwei das, was wir "ungemütlich" nennen. Freud und Leid gehören eben "zusammen".

Zitat:
Wenn ich nicht die "Arglosigkeit" und das Glück der Kinder Jahr für Jahr erleben würde, gründete ich einen Verein, der sich für die Abschaffung oder totale Verkürzung dieser Jahreszeiten einsetzte!
Wer wird denn gleich zu so drastischen Maßnahmen greifen!

Zitat:
Evtl. rührt die Traurigkeit und Verbitterung nicht einzig aus ihnen. Sie zeigen uns auch mit den vergangenen Sommern unsere Vergänglichkeit an.
Traurigkeit und Vergänglichkeit, ja. Aber Verbitterung? Die muss nicht sein. Wir sollten nicht vergessen: Damit im Frühjahr alles neu ergrünen, keimen, sprießen und blühen kann, müssen im Herbst die "Blätter fallen". Das "Alte" macht dem "Neuen" Platz. So ist es gut und richtig.
Traurig macht, dass wir, wie ich sagte, die Fähigkeit größtenteils verlieren, auch mal "Spatz zu sein", sobald wir erwachsen sind. Wir können eben nicht "aus unserer (Menschen)haut". Kinder dagegen haben diese "Lebensfreude um des Lebens willen" noch. Aber wir können versuchen, uns ein kleines Stückchen davon zu "bewahren".

Zitat:
Aber als Gedicht dennoch ein Genuss, den man sich in gemütlicher, warmer und heller Stube gönnt.
Dankeschön!

Liebe Grüße

Stimme
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Geändert von Stimme der Zeit (21.10.2011 um 21:26 Uhr)
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