Hallo, Cebrail,
ich las dein Gedicht - und stutzte. Das ist erstaunlich:
Zitat:
Als sich die Worte schlafen legten,
in einem Traum so federleicht
und Lippen sich nicht mehr bewegten -
die Sehnsucht sich des Nachts anschleicht.
Als sich die Worte schlafen legten,
und Lippen sich nicht mehr bewegten -
in einem Traum so federleicht
die Sehnsucht sich des Nachts anschleicht.
Als wollte mich die Stille fassen,
ihr Atem sanft mein Herz durchweht,
entführt sie mich in leere Gassen-
ein Schatten der im Dunkel geht.
Als wollte mich die Stille fassen,
entführt sie mich in leere Gassen-
ihr Atem sanft mein Herz durchweht,
ein Schatten der im Dunkel geht.
Als schwarz zu grau wird, immer weiter
die Schritte lenkend ohne Ziel,
die Morgensonne blinzelt heiter,
von fern erklingt ein Glockenspiel.
Als schwarz zu grau wird, immer weiter
die Morgensonne blinzelt heiter,
die Schritte lenkend ohne Ziel,
von fern erklingt ein Glockenspiel.
Der Sonne Kuss bringt Hoffnung wieder,
vertreibt die Trauer, klärt den Blick
und leis bringen die alten Lieder
das Lächeln in mein Herz zurück.
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Bis auf die letzte Strophe kann man das Gedicht ebenso im Paar- wie im Kreuzreim lesen! Mit einer kleinen Interpunktionsänderung könnte man Strophe 4 aber zu umarmenden Reimen "umwandeln":
Zitat:
Als schwarz zu grau wird, immer weiter
die Morgensonne blinzelt heiter,
die Schritte lenkend ohne Ziel,
von fern erklingt ein Glockenspiel;
vertreibt die Trauer, klärt den Blick.
Der Sonne Kuss bringt Hoffnung wieder,
und leis bringen die alten Lieder
das Lächeln in mein Herz zurück.
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Wenn es Absicht ist (und das vermute ich, es passt
viel zu gut zum Inhalt und ist zu gut gelungen) dann - Chapeau! Ich finde das sehr gut gemacht.
Ich folgte Chavali, denn es wäre sehr lang geworden, hätte ich diese "Gegenüberstellung" mit den Zeilenabständen gemacht; daher "zog" ich die Verse ebenfalls zur Veranschaulichung "zusammen". (Ehrlich gesagt: Mir gefiele es so auch besser.

)
"anschleicht" hat Chavali bereits erwähnt, allerdings gibt es noch eine kleine Stelle, die nicht ganz "rund" ist, in Strophe 4, Vers 3:
Zitat:
und leis bringen die alten Lieder - xXXxxXxXx/XxXxxXxXx
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Wie wäre es mit:
und leise bringen alte Lieder - xXxXxXxXx
So würde es "passen".
Vom Inhalt bin ich sehr, sehr angetan, mein voller Ernst. Du bedienst dich einer wunderschönen, hochpoetischen "Sprache". Manchmal, ab und zu, finde ich ein Werk zu schön, um es zu "zerreden". Erstaunlich, dass mir das gerade zum ersten Mal in kurzer Zeit zum zweiten Mal "hintereinander" passiert ... Ich schätze, gerade
weil das meine eigene "Schwäche" ist (die lyrische "Verdichtung" von Gefühlen), liebe ich solche Werke ganz besonders.
Wenn "die Worte schlafen" führt der Pfad der Sehnsucht - zum Lächeln, das keine braucht. "Federleicht, sanft, heiter". Genau so wirkt dein Gedicht auf mich. Und deshalb lasse ich es das auch tun.
Das sage ich selten: Danke, dass ich es lesen kann. Ich werde es sicher noch oft lesen, es ist
wirklich schön!
Liebe Grüße
Stimme