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Alt 30.10.2011, 18:02   #4
ginTon
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hi chavilein

Vorab finde ich es gut, dass du es haikuartig genannt hast, da von der Silben-
anzahl ausgehend dieses Werk doch ein wenig zu lang wäre. Jedoch gibt es
zwei Arten von Haiku, die, welche abbilden und jene welche fast wie ein Sinn-
spruch erkenntnisreich (fast aphorismenartig) geschrieben sind. Zu letzteren
zähle ich deines, erstens ist es in Präsens gehalten und zweitens eine Gedanken-
kette, die gegenwartsbezogen bei der Betrachtung von den Blättern
auftrat und durchaus nachvollziehbar ist...

Konkret ist das "Blätterrauschen" und diesem zu lauschen, was ja eigentlich
eher für eine Entspannung beim Menschen sorgt, hier wird es ein Sinnbild für
eine Negation, die unerwartet ist und somit den Leser fordert. Dadurch, dass
die zweite Zeile nicht aufschlüsselt was die Bäume sprechen, bleibt die dritte
Zeile natürlich zunächst ein Rätsel. Würde dort als Beispiel "das ist die
Sprache der Bäume - sie ächzen"
stehen, käme man schneller zur
Lösung, da ächzen an sich immer Assoziationen in eine bestimmte Richtung
hervorruft. Vielleicht, und das wäre nur eine weitere Vermutung, hast du auch
deswegen, sprich dem nicht direkt konkreten?, dem Werk ausschließlich etwas
haikuartiges zugesprochen...

mir gefällt es definitiv sehr gut ...liebe Grüße ginnie
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Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist. Man muss den rollenden Schneeball zertreten. (Erich Kästner, dessen Bücher 1933 der Bücherverbrennung zum Opfer fielen)

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


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