Lieber Walther,
für mich eine phantastische Dichtung, denn:
Ich sehe bis zu den letzten zwei Versen (die ich hier "die Pointe" im tragischen Sinne nennen möchte) eindringlich aufklärende Bilder, die man in Arztpraxen bei langen Wartezeiten ausgiebig betrachtet.
Ein rotes Herzbild mit Kammern, Muskeln, Kranzgefäßen, Ablagerungen und Aderverästelungen.
Zitat:
Da war in mir ein kleines Fremdeln, das
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ist treffend und durchdacht formuliert.
Die folgenden Bilder sind fast jedem von uns vertraut. Sie werden durch Gesundheitsmagazine oft verstärkt.
Ja, man kennt sich aus, aber es ist immer weit fort. Erst wenn es einen selbst betrifft, empfindet man es als "kleines Fremdeln".
Über eine "Bestätigung" muss es tatsächlich wie eine "tickende Bombe" wirken.
Also nochmals:
Es sieht nur im ersten Moment wie eine nüchterne Betrachtung der Abläufe aus
und dann trifft es - macht nachdenklich und betroffen.
Es mahnt fast an, den Dingen eine andere Beachtung zu schenken und sich selbst nicht so entfernt zu sehen.
Ein gutes Gedicht mit großer Wirkung und Nachwirkung.
Liebe Grüße
Dana