Hallo, Archimedes,
ich wusste gar nicht, dass eine Zahnsteinbehandlung (oder Zahnpolitur? Beides?) so, ähem, inspirativ sein kann.

Also ich versuche immer, das hinterher schnellstmöglich wieder zu vergessen, vom "Verdichten" gar nicht zu reden ...
Eventuell ein unheimliches Gruselgedicht in der Vollmondrubrik ausgenommen.
Ich gestehe ganz leichte "Phantomschmerzen" ein, beim Lesen dieser Strophe - aber auch ein Schmunzeln über die Metaphern:
Zitat:
Denn ohne Pflege
all der Kleinen
bringt man’s zuwege,
dass sie weinen.
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Wehe, wenn sie weinen ...
Zitat:
Sie kratzt am Zahn,
das kratzt mich nicht,
gräbt eine Bahn
im Plaque-Dickicht,. - ein kleines Vertippserle, der Punkt ist zu viel
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Die ersten beiden Verse sind wirklich fein geschrieben, ich schmunzle gerade ausgiebig.
Zitat:
Ich fühl sie jetzt
ganz nah stehn hier,
doch ihr Bemühn
gilt gar nicht mir,
gilt nur den dummen,
kleinen Weißen,
gänzlich Stummen,
die nur beißen.
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Lieber Archimedes, "höre" ich da einen "Hauch" Empörung, denn es sind hier auf einmal die "dummen, kleinen Weißen"? Ich schmunzle schon wieder.
Zitat:
Sie hält den Mund,
dazu den meinen
und tut mir kund,
dass nun die Kleinen,
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Auch hier finde ich die ersten beiden Verse ganz wunderbar geschrieben.
Zitat:
und denke nur:
Sie macht gesund, -
die Prozedur.
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Ja, alles was mit den "lieben Kleinen" zusammenhängt, bestimmt wirklich unseren Alltag. Kauen muss man können, das ist nun mal so, denn wer möchte schon von Brei und Suppe leben? Also heißt es pflegen.
Ich finde die Idee originell, das einmal auf diese Art zu verdichten, jedenfalls lese ich es zum ersten Mal.
Optisch erinnern mich die Strophen tatsächlich an Zähne. Es liest sich auch richtig "flott", durch die sehr kurzen Verse mit nur 2 Hebungen.
Also mir gefällt das Gedicht sehr gut - nur das Thema dann irgendwie nicht so sehr, aber das liegt zweifellos an mir!
Sehr gerne gelesen und kommentiert.
Liebe Grüße
Stimme