Guten Abend, larin,
was für ein schönes Herbstgedicht!

Ich freue mich direkt, hier als Erste kommentieren zu können. Wunderbar, deine Fähigkeit, mit Metaphern zu arbeiten, wirklich. Ich weiß gar nicht, was ich da "heraussuchen" soll:
"Sonnenfließen", "lichtgestromtes Farbenwunder",
Zitat:
Wenn in Pirouettentänzen
Blätterwolken launig purzeln,
|
"nebelseiden eingesponnen",
Zitat:
schattenschwer und strauchumsäumt,
|
einfach sagenhaft, ich könnte das ganze Gedicht zitieren.
Das Gedicht macht für mich den Herbst nicht nur "farbig", sondern geradezu "lebendig".
Liebe larin, hier hast du ein "Herbstgemälde" gemalt! Es fehlt kein "Detail": Bäume (Blätter, Wurzeln), Hügel, Berge, Nebel, Straßen, Sträucher, Fluren und Felder, Wälder, Vogelschwärme und die Sonne.
Golden, moosgrün, schwarzgrau - und die "angedeuteten" Farben.
Das Reimschema finde ich faszinierend komplex, es "klingt" sehr gut. Umarmende Reime, Paarreime, Waisen, Körner, in der letzten Strophe ein Schweifreim - großes Lob, das ist gekonnt, denn es wirkt sehr stimmig!
Ich habe die "menschlichen Spuren"

nicht "übersehen", auch die Frage in Strophe 2
Zitat:
Werden scharfe Grate runder?
|
bemerkte ich. Das lässt mich eine "zweite Ebene" finden, in der die Metaphern wohl auch auf das Leben hindeuten.
Hier passt der Trochäus wirklich gut. Kraftvoll und lebendig - der Herbst muss nicht "träge, langsam, düster" sein.
Sehr schön, wirklich. Ich habe das Lesen genossen und gerne kommentiert.
Liebe Grüße
Stimme