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Alt 05.12.2011, 18:57   #2
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hallo, Thomas,

jetzt hast du mir einen Ohrwurm verpasst. Ich habe mir die Melodie auf YouTube angehört und danach dein Gedicht "im Geiste" gesungen (laut singen verbietet mir die Rücksichtnahme auf Nachbarn ) - und jetzt tatimtatimtatamt es frecherweise einfach weiter. Nächstes Mal, ich bestehe darauf, versiehst du ein entsprechendes Werk mit einem Warnhinweis: Achtung, Ohrwurmgefahr!

Ich möchte auch nach dem Verzehr von Gänsebrust von einer goldenen Gans träumen und im Märchenland ankommen, es wäre also sehr freundlich von dir, mir dein Geheimrezept für die Zubereitung zu verraten!

Beim Lesen des Gedichts kam mir dazu noch unwillkürlich "Fuchs, du hast die Gans gestohlen" in den Sinn, und außerdem wird das bedenklich, denn ich begegne überall Gänsen, hier im Forum und bei mir im Park sogar einem ganzen Gänseschwarm, der sich zwecks Wilhelmanähe dort häuslich niedergelassen hat. Ich bin schon ganz verganst!!! Jeder futtert eifrig Gänse! Und nach dem Essen? Alle penn' se!

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Es ist eine originelle Idee, die "Gans-Gedichte" weiterzuführen, aber du hast, Spaß beiseite, durchaus eine "Moral" in die "Geschichte" eingeflochten. Ja, die "goldene Gans", an der klebt so mancher fest, der in seiner Gier dem "Glanz des Goldes" nicht widerstehen konnte. Schön wäre es, wenn es, wie in Märchen, ein glückliches Ende gäbe, das ist nur nicht in Sicht, denn das bleibt leider nur ein Traum.

Das LI findet sein Glück dagegen im "Reich der Träume", in Fantasien, Liedern, Märchen und Gedichten. Es ist sehr schön, ab und zu darin einzutauchen und die triste Wirklichkeit, wenigstens zeitweilig, vergessen zu können ...

Das Lied ist gut gelungen, und da es ein Lied ist, wäre es natürlich falsch, von den metrischen Regeln eines reinen "Lesegedichts" auszugehen, daher befasse ich mich hier auch nicht weiter damit.

Allerdings gibt es ein paar Tippfehler, die noch auszubessern wären:

Zitat:
Sooft ich meinen Schlemmermagen - kein Komma
mit guter Gänsebrust gefüllt,
empfind‘ ich wohliges Behagen,
denn aller Hunger ist gestillt.
Wenn mich dann Schlummer übermannt,
träume ich mich ins Märchenland.

Ich träum‘ wie Brot und Bier ganz ohne
Zögern geteilt der dumme Hans,
und wie er dann dafür zum Lohne
im Baume fand die gold’ne Gans. - ein "n" war zu viel
Glücklich, wer noch in Märchen wohnt, - hier fehlt ein Komma
wo Gutes tun sich selbst belohnt!

Hans trug die Gans nun mit Vergnügen,
doch alle blendete nur ihr Glanz,
wollten nur ihre Goldfedern kriegen,
klebten dann fest an der goldenen Gans. - hier fehlt ein "n"
Ach, wie doch Gier nach Gold und Geld
die ganze Welt gefangen hält!

Wenn ich mit Gänsebrust im Magen - kein Komma
ins Märchenland entschlummern kann,
bringt das Vergnügen und Behagen
und ich träum‘ solche Dinge dann.
Wenn ich erwache, weiß ich kaum, - hier fehlt ein Komma
ist’s Wirklichkeit, war’s Märchentraum?
Abgesehen davon gefällt es mir gut, ich habe es sehr gerne gelesen und (wohlweislich "im Stillen") gesungen.

Liebe Grüße

Stimme
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