Weltwort
Weltwort
Es sprach aus ferner Zeit sich mir ein Wort
Ins Ohr und wollte erst mal länger bleiben;
Es bat mich, dies und es hier zu beschreiben,
Und sagte sich dahin, als flög es fort
Und käm nie mehr zurück an jenen Ort
Des ersten Kennenlernens. Welches Treiben
Durchfließt den Wintermorgen: Augenreiben,
Ein müdes Dehnen, Weihnachtstage, Mord
Am In-sich-Ruhen, Zu-sich-Finden, und
Den Hauch von Nebelatem blasen Winde
So schnell hinweg wie Phrasen meinen Mund
Verlassen. Ob ich’s jemals wiederfinde,
Das eine Wort, das Welten ganz macht, rund?
Es drückte aus, was nicht nur ich empfinde.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Geändert von Walther (18.12.2011 um 16:37 Uhr)
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