Hallo, fee,
schön, dass du dich an den "Wintergedichten" beteiligst.

Chavali hatte die Idee dazu, nachdem gestern zuerst Erich Kykal und danach a.c.larin Gedichte einstellten, die im Titel das Wort "Winter" hatten.
Zitat:
Kriecht Nebeldampf ganz sacht in sprödes Laub,
wird Moder nun das Blatt in letzter Wandlung
und Wald für Klang von Farben taub,
vollzieht sich so des Jahres letzte Handlung.
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Mir gefällt diese Darstellung. Poesie findet sich in den erstaunlichsten Dingen (und die "Wandlung" ist hier sehr poetisch dargestellt). Eine sehr interessante Metapher ist für mich der "Klang von Farben". Ja, eigentlich stimmt das auch, wenn ich so darüber nachdenke. In den grünen Blättern rauscht der Wind, es gibt leise Geräusche, wenn die Blätter fallen und das trockene Laub raschelt - jeweils "verbunden" mit verschiedenen Farben. Bei einem Spaziergang im vermodernden Laub jedoch hört man kaum das Geräusch der eigenen Schritte, die nasse, weiche Laubschicht "dämpft" die Geräusche.
Und es stimmt, das ist wirklich "die letzte Handlung" des Jahres.
Zitat:
Längst birst nichts mehr leis knisternd unter Sohlen,
hat Nacht dem Tag manch lichte Stund gestohlen.
Und wär nicht Wissen - ob ich dies dann glaub?:
zu Leben wird, was Fäulnis jetzt und Staub.
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Das Knistern der trockenen Blätter hat aufgehört. Die Tage werden immer kürzer und die Nächte länger. Schön formuliert, das "Stehlen lichter Stunden". Fast, als ob die Nacht ein "Dieb" wäre ...

Auch der Schluss ist richtig. Kaum zu glauben, dass "Moder und Staub" auch den Boden düngen - und so als "(Nahrungs)Grundlage" für das "neue" Leben im nächsten Frühjahr dienen.
Alles in der Natur erfüllt seinen Zweck, das eine bedingt das andere.
(Nur etwas, ganz kurz: Nach einem Fragezeichen darf kein Doppelpunkt stehen.)
Gerne gelesen und kommentiert.
Liebe Grüße
Stimme