Thema: sag es mir
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Alt 16.12.2011, 14:05   #4
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hallo Chavali,

ich möchte mich 'Stimme der Zeit' anschließen. Sie analysiert so genau, dass man oft nicht mehr weiß was man noch hinzufügen soll.

Vielleicht kann ich etwas dazu beitragen, die Bedenken, welche 'fee' äußert, zu entkräften. Rein optisch sticht der Schrägstrich / etwas aus dem Schriftbild hervor, das stimmt. Der Vorteil dieses Zeichens ist jedoch, dass es einen klar definierten Sinn hat, den man in alten Büchern (z.B. eine alten Ausgabe der Lutherbibel) sehen kann. Es markiert eine Sprechpause, die etwa dem Komma entspricht. Also trotz seines Aussehen weniger als ein Gedankenstrich oder Semikolon ist. Der Unterschied zum Komma liegt darin, dass es nicht nach grammatikalischen Regeln gesetzt werden muss, sondern die Phrasierung festlegt. Es gibt gute Gründe, dieses zu tun, welche ich jetzt nicht klar genug darlegen kann. Aber vielleicht wird es an folgendem Beispiel deutlich.

Die ersten beiden Zeilen von 'sag es mir' sind:

wer ich bin / das weiß ich nicht
du kannst es mir / nicht sagen

Was geschieht nun, wenn man das Folgende laut spricht?

wer ich bin das / weiß ich nicht
du / kannst es mir nicht / sagen

Ist nicht die ebenmäßig schwingende Phrasierung allein durch die Umsetzung der 'Schrägstriche' zu einer drängende Unruhe geworden?

Vielleicht lohnt es sich ja doch, mit den 'Schrägstrichen' zu experimentieren, vielleicht sogar in Kombination mit Komma, Punkt, etc.

Chavali, dein Experiment macht mir Freude und ich bin gespannt, was noch daraus wird.

Viele Grüße
Thomas
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