Versteinerte Worte - Versuch über Teile der modernen Lyrik
			 
			 
			
		
		
		
			
			Viel zu oft 
mühsames Orientieren 
in Wort-Stein-Brüchen 
häufig in Gefahr 
sich zu verlieren 
in nichtssagenden Begriffen 
die nichts mehr be-greifen 
berühren 
beschreiben 
nur noch als steinerne Worte 
durch die Zeilen treiben. 
 
Steinblumengewächshäuser 
eingemauerte 
abgeschottete 
unerreichbare Geschichten 
viel zu schnell verwelkt 
ohne je geblüht zu haben. 
 
Bedeutet "dichten" heute 
so lange zu ver-dicht-en 
bis alle Worte 
nach außen  
und nach innen 
abge-dicht-et 
er-starr-t 
ver-fest-igt sind 
zu Blumen aus Stein 
ohne jede Beziehung 
zum lebendigen Sein? 
 
Oder soll Dichtung 
auch 
noch immer 
anregen 
bewegen 
anrühren 
ergreifen 
Brücken schlagen 
Gedanken 
Gefühle 
Eindrücke 
Stimmungen ausdrücken 
den Menschen 
die Natur 
das Leben 
in den Mittelpunkt rücken?
		 
		
		
		
		
		
		
		
		
			
				  
				
					
						Geändert von wüstenvogel (28.12.2011 um 15:40 Uhr)
					
					
				
			
		
		
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