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Alt 08.01.2012, 14:52   #5
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hi, Faldi,

faszinierend, würde Mr. Spock sagen. Was so alles in einem Schmalzbrötchen steckt. Das liegt sicher im jeweiligen Auge des Betrachters.

Zitat:
ja, wenn das Schmalz einmal auf dem Brötchen drauf ist, dann ist man ihm ausgeliefert.
Was lernt man daraus?
Zuerst das Schmalz probieren.
Beim Brötchen sollte es ja auch klappen.
Es ist nun mal so, dass man es nicht immer riecht, das kommt darauf an, ob es gerade "kippt" oder schon wirklich schlecht geworden ist. Das gilt übrigens auch für H-Milch, die habe ich schon verdorben erlebt, obwohl sie nicht geronnen war, das schmeckte ich erst beim Trinken. Klar sollte man erst probieren - aber wer macht das schon jedes Mal vorher? Kommt auch auf die Witterung an. Meine H-Milch wurde durch ein Gewitter schlecht, einfach über Nacht, dabei war der Tetrapak noch ungeöffnet. Statische Elektrizität? (Keine Ahnung.)

Zitat:
Aber was, wenn in einer eingefahrenen Beziehung der Lack erst einmal ab ist?
Dann ist es wohl so, wie mit dem einst knackigen braunen Brötchen, dem begehrten Appetithäppchen für den Heißhunger, das dann zum unverdaulichen Brocken wird und damit als verdorben gilt.
Bei Brötchen habe ich es in als sehr junges Mädchen (schon lange her) auch mal falsch gemacht. Ich dachte (naiv, wie ich war), dass sie sich frisch halten, wenn ich sie einpacke. Kommt dann sicher auf das Wetter an, aber die verschimmelten mir. Heute weiß ich, dass sie an der Luft, d. h. unverpackt, vielleicht etwas altbacken werden, aber daraus kann man dann noch viel machen: Croûtons, Semmelmehl, arme Ritter ... Da wird ein Brötchen noch lange nicht schlecht. Dann schmeckt es, nur eben in anderer Form.

Interessant, dein Pferdegedicht. Das ist wie mit Aufbackbrötchen. Ich kontrolliere beim Einkaufen immer, denn manchmal - die sind ja auch verpackt - ist in so einem Mehrstückpack ein bereits schimmliges Brötchen darunter. Das merkt man manchmal nicht, erst, wenn es ausgepackt wird.

Das ist wie mit dem Leithengst und den Stuten. Aufgabe des Hengstes ist es ja, seine Herde zusammenzuhalten und über sie zu wachen, damit sich kein Raubtier heranschleicht und sich ein Fohlen holt. Das kann auch ein Rudel sein, und dann wird es sogar für die Stuten gefährlich.
Dabei muss ich immer an ein Büro denken. Überall nette Kollegen, alle kommen sehr gut miteinander aus, und dann, ganz unerwartet, sei es aus Neid oder anderen Motiven, verwandelt sich jemand in eine Giftspritze - wie aus heiterem Himmel. Prompt fallen welche darauf herein, und schon bilden sich "Gruppen". Schön, wenn da der Chef kapiert, was los ist, und Unruhestifter separiert, bevor's noch einen "Bürokrieg" gibt. Na ja - du kommst vom Schmalzbrötchen auf Pferde, mir fiel das Büro ein, in dem ich früher gearbeitet habe. Was da für ein "Mehrfrontenkrieg" ausbrach, kaum zu fassen. Ich habe gekündigt, und den Arbeitgeber gewechselt.

Zitat:
Oder so ähnlich.
Oder so ähnlich.

Zitat:
Ja, die Liebe ist ein seltsames Spiel (ups, ich glaub, das ist geklaut, irgend so ein Schlager) und man weiß nie, wo sie hinfällt.
Stimmt. Ich hatte auch eine Kollegin, die mochte ich gerne. Leider ließ sie sich auch beeinflussen und auf die Seite eines Duos ziehen. Na ja, das ist jetzt längere Zeit her, eine alte Geschichte. Aber ich vergessen sollte man solche Erfahrungen nicht, sonst fällt man beim nächsten Mal wieder herein. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser (auch geklaut, das ist ein bekannter Spruch, nicht von mir).

Zitat:
Und wenn du mal ein leckeres Schmalzbrötchen hast und das fällt runter, dann fällt's garantiert auf die Schmalzseite, so ist das Leben oder wie der Franzose sagt "tel aviv"...
Schneller wie - gedacht. Sobald man mal unaufmerksam ist, ist's schon passiert.

Liebe Grüße

Stimme

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Hallo, larin,


Zitat:
hihihi, stimme der zeit,
kaum wirft man einen stein ins wasser, schon zieht er weitere kreise....
Ja, es kommt natürlich auf die Größe des Steins an, welche Kreise dann entstehen.

Zitat:
das erinnert mich an eine geschichte "von uns daheim":

person A hatte die angewohnheit, sich von person B immer ein stück
schmalzbrot abbeißen zu wollen ( "ich will nur kosten").

eines tages ging B zum gegenangriff über: B präparierte das schmalzbrot:
an der bissgefährdeten stelle legte B eine dicke unterlage aus salz, pfeffer und paprika. darüber kam das schmalz, wie immer tadellos glattgestrichen......

A konnte es natürlich wieder nicht lassen, (so wie immer), biss herzhaft zu, und dann.....
von dem tag an waren die schmalzbrote "abbisssicher"!
Interessant, noch eine weitere Brötchenperspektive. Erstaunlich, was an so einem Schmalzbrötchen alles dran ist.

Salz, Pfeffer und Paprika in einer dicken Lage - *schüttel*. Kein Wunder, dass das funktioniert hat und künftig das Schmalzbrot in Sicherheit war. Ja, manchmal hilft nur eine Rosskur, bei so unbelehrbaren Abbeißern. Denn es bleibt ja selten bei einem Bissen, meistens wird auf das ganze Brot spekuliert. Und selbst wenn nicht, ist es erstaunlich, wie groß so ein einzelner Abbiss sein kann. Da ist manchmal sogar das halbe Brot, sozusagen "auf einen Biss", weg.

Zitat:
jaja, manche "schnittchen" habens in sich!
Das ist es eben. Wenn sich jeder brav das eigene Brot (bzw. Brötchen) schön, je nach Appetit und Laune, selbst bestreichen würde, mit dem eigenen Schmalz, anstatt ständig anderen ihres wegfuttern zu wollen, dann wäre alles in bester Ordnung. Notorische Brot- und Brötchenabbeißer müssen sich nicht wundern, wenn dann entsprechend scharf gewürzte Abwehrmaßnahmen ergriffen werden ...

Liebe Grüße

Stimme

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Hallo, liebe fee,


Zitat:
Zitat von fee:
Zitat von Falderwald:
Und wenn du mal ein leckeres Schmalzbrötchen hast und das fällt runter, dann fällt's garantiert auf die Schmalzseite, so ist das Leben oder wie der Franzose sagt "tel aviv"...

ich dachte, die franzosen sagen "sellerie"... , falderwald.
hab ich mich wohl verhört.
Ich kenne auch "tel aviv" und "sellerie", beides schon gehört, da gibt's noch mehr: "Selber hi (hin)", "Teller zieh", "Keller, wie?", "Schneller wie" und sogar "C'est une brie". Ach, da gibt's eine Menge Verballhornungen für "C'est la vie". Natürlich sind sie alle doof, aber ein bisschen Humor macht's lustig.

Zitat:
das mit der schmalzseite ist natürlich fakt. allerdings. eins der großen mysterien des lebens, warum das nie so fällt, dass man doch noch was retten könnte....
Ja, das ist ein Mysterium. Selbst wenn das Brötchen den Sturz übersteht, ist eben das Schmalz weg - da kann man nichts machen. Wenn's zu Hause runterfällt, wird es oft aufgehoben, auch wenn man das ja eigentlich nicht machen soll. Und das größte Mysterium ist eigentlich, warum es dann unter Umständen sogar noch mal runterfällt. Da ist dann meist wirklich nichts mehr zu retten. Hätte man eigentlich gleich lassen sollen, aber man versucht's halt ...

Zitat:
und die moral von der geschicht, liebe stimme,

sähe für mich so aus:

erst beißt du das brötchen an, dann bist du angefressen *)
Klar ist das ärgerlich. Zunächst sieht es appetitlich aus, man freut sich auf den Genuss - und dann erst merkt man, dass es verdorben ist. Dabei glaubte man doch, ein leckeres Brötchen zu haben, aber - nun ja, c'est la vie.

Zitat:
sehr gern gelesen und mitgelitten. gibt es grausameres? ich behaupte: kaum.
Wenn man das Brötchen liegen lässt, denkt jemand anderes vielleicht: Hm, sieht aber lecker aus, ich beiß gleich mal rein. Dann fehlt nur ein zufälliger Schnupfen, der Geschmackssinn ist beeinträchtigt, und schon gibt es anstatt nur einem schlechten Geschmack im Mund einen verdorbenen Magen ...

Liebe Grüße

Stimme
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