nicht nur ein wunderbar gemachtes pantum (oder pantun), mandrillo,
les ich hier, sondern auch eine ganz feine botschaft voller leisem bedauern über das abschließen mit vergangenem. es manchmal wieder anzusehen und nachzuspüren, halte auch ich für wichtig.
an der zeile
Zitat:
Oft war ich auch im eignen Netz gefangen.
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bin ich besonders hängen geblieben, denn sie erzählt von erkenntnis und einer inzwischen "weiteren" sicht auf das leben und die dinge. einige der zweifel dürften also inzwischen ausgeräumt sein aus lyrIchs sicht.
das ganze als "rollenspiel" zu betiteln, birgt eine wahrheit, die wir nur selten bewusst wahrnehmen: wir sind nie dieselben, sondern abhängig von situationen und anderen gegenübern treten bestimmte aspekte unserer persönlichkeit in den vordergrund und bestimmen unser handeln. wir sind also nicht so "frei" in unserem tun, wie wir das gerne sähen.
und rollen können auch pflichten sein, verantwortungen, die wir uns auferlegt haben, indem wir bestimmte entscheidungen für unser leben getroffen haben. dann müssen wir auch da bestimmte rollen erfüllen. sie nur zu "spielen" - auch der aspekt ist im text enthalten - kann meinen, lyrIch hat das gefühl, mancher dieser rollen nicht gerecht geworden zu sein.
ein selbstkritischer rückblick also, wie ich es lese.
sehr fein gemacht. das pantum verleiht dem ganzen noch nachdruck durch seine lied-struktur mit den wiederholungen (die hier aber erstaunlich wenig auffallen... daher find ich es so besonders gut gemacht!!! keine zeile ist der form eingezwungen worden. alles fließt leicht beim lesen)
sehr gerne gelesen!
lieber gruß,
fee