urgroßvaters zimmer
knorrige finger
die strähnen zausen
ein feines zittern
beim streichen über
mein gesicht
wie über die seiten
deiner tausend bücher
ich auf deinem schoß
die wange weich
an schneeweißen bartstoppeln
in deiner stimme
so viel erlebtes
und dieser hauch
vom angekommen-sein
ewig gleiche geschichten
doch stets aufs neue
immer noch
lebendig
wird deine stimme brüchig
wird feind zum kameraden
wird alles geteilte furcht
auch wir
rücken näher
die fingerknöchel weiß
vom einander halten
in deinem zimmer
.fee ´12
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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan
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