Sei mir gegrüßt, "der mit dem langen Schnurrbart", um den Huginn und Muninn kreisen!
(Ich wusste nur von den Raben, aber so eine Suchmaschine hilft doch beträchtlich dabei, sich in nordischer Mythologie weiterzubilden.

Der Name gefällt mir.)
Irgendwie passt das gut zum Gedicht, denn auch da kreisen Zwei - Opa und Enkelin. Wobei ich bildschön aufs Glatteis geführt wurde, denn ich ahnte zwar irgendetwas (das Gedicht steht ja in der Humorrubrik, nicht

), aber die "Auflösung" findet sich wirklich erst in den beiden letzten Versen. Dickes Lob - die Pointe "sitzt" einwandfrei.
Zuerst dachte ich wirklich, hier käme eine ganz andere Pointe, betreffs Polizei oder etwas Ähnlichem. Mit einem Karussell hatte ich nicht gerechnet.
Das muss das "Opa-Enkelkind-Phänomen" sein. Meine Tochter schleppte nämlich
ihren Opa auch in jedes Karussell, in die Geisterbahn, ins Spiegelkabinett etc., etc. Und ich erinnere mich wiederum an
meinen Opa. (Das hätte nicht ins Gedicht gepasst, aber von Opas Teller schmeckt's besser, um es noch kurz zu erwähnen ...

)
Aber ich bekunde dem Gedicht-Opa auch mein Mitgefühl. Fünf, sechs Bierchen, fettige Bratwürste und dann immer im Kreis rum - kein Wunder, dass ihm schlecht wird.
Ich habe es dann mit dem "Wissen" um die Pointe ein zweites Mal gelesen, und dann musste ich erst recht kichern. Richtig gut gelungen! Und auch der vierhebige Jambus passt, ebenso wie der Paarreim und die alternierenden Kadenzen. Auch ein Lob zur "formalen Umsetzung".
(Wolln, fahrn, ziehn - hier passt es dazu, deshalb: Bemerkt, aber nichts daran auszusetzen.)
Aber das "dickste" Lob gilt wirklich dem Inhalt und dem stellenweise "trockenen" Humor in den Formulierungen. Das Gedicht gefällt mir wirklich sehr gut, ich habe es grinsend gelesen und kommentiert.
Liebe Grüße
Stimme