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Alt 26.01.2012, 22:08   #4
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Lieber Galapapa,

wie konnte ich übersehen? Stimme sei Dank.

Es ist nicht die einstige und einzige Liebe, die hier berührt - denn von "so einer" wissen viele zu berichten und zu dichten.
Mich faszinieren hier das gewählte Wort und der gesetzte Vers.
An die Oberfläche tritt keine erdrückende Trauer. Das lyr. Ich gibt Herbstgedanken preis. Für mich bedeutet das, es hat ohne diese Liebe ein Leben gelebt und ist immer noch mittendrin.

Das lyr. Ich lässt "Revue passieren" und der Leser ist von der Achtung und Bewahrung sehr angetan.

Ganz besonders hier:

Zitat:
Zitat von Galapapa
Die Tränen ließen stets dein Bild vergehen,
und deine Lippen blieben mir verwehrt.

Bald zieht der Winter durch die leeren Tage,
der mit der Kälte um Vergessen wirbt,
bedeckt die Seele mit der bangen Frage,
ob mit dem Warten einst die Liebe stirbt.
Eine Liebe, die nicht mehr ist, warum auch immer, muss nicht geleugnet werden. Sie war zu ihrer Zeit und darf erinnernd ge- und bewahrt sein.

Dieses demonstrative Leugnen, oft niedermachen - nur um der neuen Liebe zu zeigen, dass sie jetzt die einzige ist, überzeugt mich nicht. Im Gegenteil, da stellt sich bei mir ein seltsames Gefühl ein.

Ich neige meist zu bildlichen Vergleichen. Niemanden stört es, wenn man von Häusern, Gärten, Autos und was weiß ich was berichtet, die man hatte.

Ich weiß, darum geht es in deinem Gedicht nicht und es hat niemand so kommentiert. Es sind nur Gedanken, die mir im Zusammenhang kommen.

Dein Gedicht ist schön und ehrlich.
Die gewählte Rubrik unterstreicht, dass es nicht um nachträgliche Wehmut geht, sondern um schöne, unvergängliche Erinnerungen.

Irgendwie habe ich das Gefühl, zu wenig gelobt und zu viel eigene Sicht eingebracht zu haben.

Gern gelesen, kommentiert und nachträglich froh über die Entdeckung deines Gedichtes.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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