Thema: Aufgabe
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 13.02.2012, 18:57   #4
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Lieber Galapapa,

gerade habe ich mich "genüßlich eingesuhlt" - da lese ich Kommentar und Antwort.

Warum darf das lyr. Ich sich selbst nicht nach "Herzenslust" bemitleiden? Wo denn sonst, wenn nicht in der Lyrik?
Ich meine das durchaus ernst, obwohl ich weiß, dass gerade das immer wieder angekrittelt wird. Ebenso der Zeigefinger, das Moralisieren und bestimmte "abgegriffene Reime".
Dürfen diese Dinge gar nicht mehr passen?

Anmerkung: Ich meine nicht speziell deinen Kommentar, lieber eKy, vielmehr möchte ich über das Warum mehr erfahren. Stünde das Gedicht für ein lyr. Du, wäre ganz sicher mehr Mitleid erlaubt.

Natürlich erkenne ich den Humor in Kommentar und Antwort und mische oft mehr als gern auf diese Weise mit.

Zum Gedicht:

Zitat:
Zitat von Galapapa
Nur einen Augenblick der Ruhe und der Rast.
Halt ein, ich kann das Joch des Zwanges nicht mehr tragen!
Ein müder Schwindel hat mein Wollen jäh erfasst,
die Kraft und ihre Zuverlässigkeit versagen.

Ein Quäntchen Halten nur, für einen Augenblick
entladen jene Zentnerlast der Augenlider,
dann füg ich mich ergeben, still in mein Geschick,
dann schleppe ich mich eifrig weiter, kämpfe wieder.

Der Mut ertrinkt in Tränen meiner tiefen Not.
Gewissheit des Versagens wird mir zum Begleiter.
Und wenn mir endlich noch so großes Unheil droht,
ich lass mich in mein Scheitern fallen, kann nicht weiter.
Strophe 1:
Gerade der 2. Vers berührt: Das Joch des Zwanges! Und niemand soll mir erzählen, er stünde nicht darunter. Vielleicht nicht beständig, aber immer wieder und fast überall.
Momente, wo man ganz für sich, bei sich ist, wollen wir hier ausschließen.

Strophe 2:
Genau der Realität ensprechend. Sich den Zwängen ergeben, still das Geschick und Mißgeschick hinnehmen und weiter kämpfen.
Ganz und gar nicht selbstmitleidtriefend.

Strophe 3:
Hier könntest du das "Selbsmitleid" entschärfen, lieber Galapapa, und Mitleid gewinnen, wenn der letzte Vers hieße:

"ich lass mich in mein Scheitern fallen und mach gleichwohl weiter."

Ich mag das Gedicht sehr und kann mich gut in die Aufgabe einfühlen.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten