Zitat:
Zitat von Thomas
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Rhythmus und Metrum sind passend, gerade weil dadurch die Aufforderung mitklingt, die alten Zeit nicht abzuhaken, sondern es vielleicht doch, wie der Blackbird des Beatles-Songs, vielleicht doch noch einmal mit dem Fliegen zu versuchen. Es ist jedenfalls nichts ganz abgeschrieben....
... Das einzige Wort, das mich etwas stört ist 'fleißig', das die Sonne fleißig strahlt klingt mir in dem sonst so natürlichen Text etwas gewollt, vielleicht sogar des Reimes wegen. Falls es so ist, würde ich eher auf den Reim verzichten. Aber vielleicht findest du es ja passend und kannst mir erklären, warum das so ist.
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lieber thomas,
deine "lesart" meines gedichtes ist sehr nah an meiner intention, die ich besser nicht hätte formulieren können als du es hier tust! danke dafür! das freut mich sehr.
das "fleißige" musste ich noch in den text bekommen, weil es auch so etwas von der jugend verpöntes ist: fleiß - das ist etwas für die streber, für die, die auf irgendwelche hohlen ziele (karriere, status,...) hinarbeiten. dass aber mit nicht unähnlichem fleiß gerade solchen dingen entgegengearbeitet wird, erkennt man erst mit dem abstand der jahre und einer gewissen abgeklärtheit.
fleißig sind also alle - ob sie nun wollen oder nicht. auch das verweigern, das gegensteuern, wenn es mit dem herzblut der revoltierenden jugend, die die welt erobern und ganze berge versetzen möchte, getan wird, ist eine form von streben - also fleißig. aber ebensowenig, wie man in diesem lebensabschnitt (wenn man so drauf ist), wahrhaben möchte, dass man fleißig bei einer sache ist, käme man auf die idee, die sonne wäre "fleißig". nichts erschiene abwegiger in diesen jahren, als sich als fleißig zu empfinden.
es ist hier also etwas ironisch gemeint, vielleicht sogar leicht sarkastisch. wenn das so gar nicht ankommt, bin ich für vorschläge offen, die für den leser mehr sinn ergeben oder besser erschließbar sind.
danke für den feinen kommentar und liebe grüße,
fee