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Alt 03.03.2012, 12:34   #6
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asphaltwaldwesen
 
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lieber timo,

du fragst
Zitat:
Wer ist er, was bedeutet zages Jammern, die Brust ihm schnürten...
Ich kann mir nur darunter vorstellen, dass der Winter nicht fliehen will und er zaghaft jammert und die Brust geschnürt ist mit festen Klammern ...
Unter Emporgereckten meinst du sicherlich die Zweige, die befreit wurden von der Last des Schnees.
das zage jammern stammt von den krokussen und anderen ersten blühern, die jetzt schon versuchen, durch die schneedecken-reste an die sonne zu gelangen. und das jammern ist so drängend, dass der faun sich ihm gar nicht entziehen kann - es also nicht fliehen kann (eine etwas altmodische art, das zu formulieren) - , weil es ihn so bedrückt (= die brust ihm schnürt, also eng macht vor kummer).


lieber thomas,

in irgendeiner der ersten versionen hatte ich tatsächlich das singuläre "ohr" drin. ich glaube, ich habe es dann wegen einer wortwiederholung, die ich ersetzen musste, auf ohren umschreiben müssen. ich gebe dir aber recht - ich werde versuchen, die ohr-version wiederherzustellen (ohne wortwiederholung). die ist wirklich schöner - man sollte seine ersten impulse eben nicht leichtfertig aufgeben, nur, weil man an einer anderen ecke noch etwas verbessern wollte....

hm. hab ich die terzine deshalb gewählt? bei genauerer überlegung muss ich gestehen: ich wollte ein frühlingsgedicht schreiben - aber einmal in einer von mir noch nicht erprobten form. ich habe dabei auch über terzinen gelesen und die form hat mich zum text (wenn auch nicht zum übergeordneten thema frühling) inspiriert. nicht umgekehrt.

wenn du es als stimmig empfindest und mir diesen grund nennst, habe ich grade wieder etwas dazugelernt. danke!!!!


euch beiden liebe fast-frühlings-grüße


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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan

Geändert von fee (03.03.2012 um 12:39 Uhr)
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