[a.c.larin]

Meine Zehe, mit Verlaub,
ist seit sieben Tagen taub!
Dieses sollte mich nicht stören:
Zehen braucht man nicht zum Hören!

Dennoch aber reib ich ständig
an der Zehe, eigenhändig:
Wache auf, du blöder Klumpen!
Willst du dich auf einmal lumpen,

mir den Dienst so zu versagen?
Was hast du denn zu beklagen?
Trag ich nicht längst weiche Treter,
flache, plumpe Liebestöter,

dir zu Ehren, dir zur Schonung ?
Und was machst du, als Belohnung?
Schläfst mir ein und prickelst dumpf!
Hilft hier ein gestützter Strumpf?

Nein, sagt Doktor Oberschlau!
„Leider, leider, gute Frau,
sitzt das Übel in der Lende:
Eingeklemmtes Nervenende

schickt auf diese Art ’nen Gruß,
schmerzfrei zwar, doch auf den Fuß!
Also bleibt es abzuwarten,
wann und wie die himmlisch-zarten

Nervlein wieder funktionieren.
Lassen Sie sich mal massieren,
nur im Kreuz, nicht an den Zehlein!
Leider werden Sie kein Rehlein

mehr mit ihren plumpen Haxen.
Doch die Nerven könnten wachsen….“
Sprachs, und nahm sein Honorar.
Mir geht’s weiter sonderbar.

Werd ich jetzt beim Pediküren
meine Zehen nicht mehr spüren?
Kreisch! Wie wird die Liebe sein,
schläft mir mittschiffs auch was ein…..?