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Alt 21.03.2012, 10:34   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Liebe Larin!

Glaubt man den neuesten Weisheiten der Hirnforscher, dann ich unser "Ich" ohnehin nur ein von unserer Lebensform erzeugtes Konstrukt, das ihr das Überleben in sozialem Kontext und in einer feindlichen Umwelt erleichtert.

Wer ein "Ich" ist, pflegt die Selbsterhaltung wesentlich nachhaltiger als ein niedererer Organismus, und wer sich als "Ich" begreift, interagiert in sozialen Systemen geschickter, weil das "Ich" dort etwas erreichen möchte, woraus sich ergibt, dass "Ich"-Wesen mehr erreichen und sich somit als Alphatierchen öfter fortpflanzen. Letztlich setzt sich so das Wesen mit Ego gegenüber dem weniger "Selbstbewußten" durch.

Versuche haben jedenfalls ergeben, dass das Gehirn mindestens eine halbe Sekunde VOR dem bewußten Ich weiß, welche Entscheidung selbiges "gleich" treffen wird. Das gibt zu denken, oder?
Damit wird unser kostbares Ego zu einer bloßen Maske, die sich unsere Lebensform aufgesetzt hat, um mit dieser Welt intensiver zu interagieren. So gesehen laufen wir nicht irgendwelchen Illusionen nach - wir SIND eine!!!

Wir waren nie etwas anderes als Seifenblasen der Evolution!

Ach ja: Gern gelesen!
LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (23.03.2012 um 22:25 Uhr)
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