Thema: Gebt acht....
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Alt 28.03.2012, 17:57   #5
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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hi erich,

wie fee es richtig sagt: "gottlob" , "gott bewahre", "grüß gott" ist eigentlich teil unserer alltagskultur - ohne irgendeinem fraktionszwang zu unterliegen.
auch "freundschaft" kann man ja völlig unpolitsch pflegen!

nachträglich drangesetzt ist hier eigentlich gar nichts.
ich habe obigen text vor sehr langer zeit geschrieben - kann also zu dessen entstehung nicht mehr viel sagen, außer, dass er damals so, wie er da steht, aus mir rausgeflossen ist......

das wort "gott" erzeugt bei manchen mitmenschen allergische zustände, ich weiß - da kann ich jetzt auch nix machen.
ich sage gott, so wie ich blume sage oder nachttischlampe - und da ich nahezu religionsfrei aufgewachsen bin, können da bei mir keinelei aversionen auftreten.

(irgendwann schrieb doch mal einer ein buch des titels "religionsverlust durch religiöse erziehung"? irgendwie logisch, wenn man bedenkt: ein übermaß an schweinefleisch kann einem auch den appetit darauf verderben! )



liebe fee,

wir sind leider gar nicht mehr so weit weg davon, "denen nach uns" nicht zur mistel zu werden!
wir wirken nicht nur in der gegenwart auf einander ein, sondern vergangenes wirkt auch auf künftiges - alles ist mit allem verbunden.

in einer globaliserten welt wird das nur allzu deutlich.
das macht es uns derzeit auch so schwer, lösungen zu finden - denn vernetzt zu denken, das haben wir noch nicht so recht gelernt.

und die fähgkeit, über den eigenen suppenrand hinauszublicken, dazu gehört schon einiges.

ja, das Ich eines menschen entwickelt sich immer über ein Du.
ohne soziale kontakte gehen wir zugrunde. ( da gabs ja mal so ein experiment mit neugeborenen). unser säugetiergehirn ist auf ein du ausgerichtet.

und zwar so sehr, dass möglicherweise auch der gottesgedanke nichts anderes ist, als eine art und weise, sich ein großes du im kosmos zu imaginieren. wenns also keinen gott gibt, so wäre er - zumindest von der ideee her - klug erfunden. was menschen sonst noch damit treiben, steht auf einem anderen papier.
das ist aber mit allen unseren erfindungen so. ob ehe und familie, der staat, das rechtssystem oder auch nur die automobilindustrie: alle unserer "erfindungen haben nachweislich auch eine kehrseite!

es ist also immer schadensbegrenzung gefragt!
gebt acht mit euren worten, gebt gut acht....

und auch dieses pendeln zwischen polen kann ich so wahrnehmen:
freiheit und beschränkung der freiheit, idividuelles und gemeinsames, zügiges voranschreiten und konservierendes bewahren, oder - um mal wieder einen uralten hut hervorzuzaubern:"alte" lyrik und "neue lyrik".

letztlich hat keiner die wahrheit "mit dem löffel gefressen"!

der "weg" ist , wenn schon einer, so einer durch "learning by doing",
denn wir wissen ja nicht , "wem die stunde schlägt" oder "was das nächste ufer bringt".
nein , manchmal stimmt das schon sehr, denn "sie wissen gar nicht, was sie tun".



hallo wüstenvogel,
ich sehe, dass du, als wanderer durch einsame regionen, es gewohnt bist, die in die stille hineingeworfenen fragen auszuhalten!
und es sind ja immer die (richtigen) fragen, die uns weiterbringen - und gar nicht so sehr die antworten.

genau das ist es wohl, was achtsamkeit indiziert: sich selber die richtigen fragen stellen zu können - und dann den "eigensinn" in den dienst einer gemeinsamen sache zu stellen!



liebe grüße an die philosophenrunde,
larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!

Geändert von a.c.larin (28.03.2012 um 18:04 Uhr)
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