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Alt 09.04.2012, 15:43   #1
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
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Standard Sinneswandel oder: Das Geheimnis in der Waschmaschnie

Meine gute Waschmaschine
ist ein wunderbares Tier:
Nie verzieht sie eine Miene,
stoisch schluckt ihr runder Magen
Socken voller Schmutz, auch Kragen -
keinen Groll hegt sie mit mir!

Wenn ich ihr den Rachen stopfe,
Tag für Tag, mit all dem Mist,
schwillt der Kram ihr nie im Kropfe.
Treulich folgt sie dem Kalküle:
Hemden wasche, Hemden spüle -
bis das Zeug auch sauber ist!

Ach, du gute Waschmaschine –
Schuldbekenntnis fühl ich dumpf -
was war nicht in deinem Sinne?
Plötzlich bleibt die Trommel stehen,
will sich nicht mehr weiter drehen:
Wäsche dümpelt still im Sumpf!

Ei der Daus! Vertrackter Kobel!
Lässt du mich so schnöd im Stich?
Jetzt, zu Ostern? Wenig nobel!
Kann den Fehler gar nicht finden –
muss von Hand die Wäsche winden.
Oh, ich arme Hausfrau, ich!

Meine blöde Waschmaschine
ist nur Blech und innen hohl!
Ich bin selbst die brave Biene:
Ich muss schrubben, wringen, scheuern
(und den Hausrat bald erneuern),
denn so fühl ich mich nicht wohl!

In den Tiefen ihrer Drähte
sitzt der Waschmaschinengeist,
dessen Zuspruch ich erflehte,
doch der schlenkert nur die Schenkel -
ein entschnürter Turnschuhsenkel
hat ihn abgemurkst, wie’s heißt…..
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!

Geändert von a.c.larin (09.04.2012 um 17:22 Uhr)
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