Thema: Knospenleben
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Alt 13.04.2012, 12:34   #5
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asphaltwaldwesen
 
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falderwald hat dein gedicht sehr treffend als "hymne" bezeichnet, liebe larin,


denn so lese ich es auch.
knospen sind tatsächlich etwas ganz wundervolles und du hast ihnen ein wirklich schönes lied geschrieben. ich glaube auch, dass der frühling "das" mit uns macht - uns im beobachten (noch nichtmal dem gezielten, aber man kann sich dem im frühling ja gar nicht entziehen) aufzeigen, dass man nicht immer das ziel vor augen haben sollte, sondern einfach im werden das nehmen, was da kommt.

womit wir auch bei der kritischen zeile wären:
Zitat:
Wachse nur, du musst nicht wissen,
wohin dich dein Werden führt.
ich kann mit folgendem vorschlag aufwarten:

Sieh, dein Werden braucht kein Wissen
um ein Ziel, zu dem es führt.
Doch wir würden es vermissen,
säh'n nicht wir an deinem Streben:


die umstellung in zeile 4 soll betonen, was WIR sehen - im gegenzug zur knospe, die in zeile 1 zum sehen aufgefordert wurde... ist zwar vermutlich nicht dein ding, weil es - der aussage wegen - auch von der betonung unerwartet kommt (passt aber ins metrum)....und außerdem wäre ja sonst eine unpassende WWH ("sehen") enthalten, die so aber ein betontes element wird.

aber vielleicht ist es ein impuls für eine eigene zündende idee.

auf jeden fall hab ich deine knospenhymne gernst gelesen und mich daran erfreut.


lieber gruß

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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan
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