Liebe Larin,
Das Problem bei 'wohin dich dein Werden führt.' ist nicht nur, dass 'wohin' jambisch ist, sondern dass durch die folgenden zwei schwachen Worte 'dich dein' die Zeile eigenlicht nur 3 Füße hat 'xXxxXxX' Wenn ein Trochäisches Wort, wie z.B. 'Werden' folgte, könnte die Tonbeugung des 'wohin' gut durchgehen, z.B. 'wohin Werden dich noch führt` '(X)(x)XxXxX'. Das ist auch nicht toll und nur zur Verdeutlichung gesagt.
An der Zeile lässt sich kaum etwas ändern, weil da Verb 'führen' das 'hin' fordert. Auch wenn man es ganz ans Verb setzt und 'hinführt' sagt, will es den Ton (etwa 'wo dein Lebensweg dich hinführt', wobei 'Weg' viel bestimmter und deshalb weniger passend ist, als 'dein Werden') und es passt auch nicht so gut zu 'gebührt'. Ich glaube, man muss die Strophe entweder ganz neu machen, oder sie so lassen, wie sie ist.
Sie ist ja ohnehin etwas Besonderes, wegen der zusätzlichen Zeilen. Man könnte ja auch 'uns Leser' als Betrachter weglassen und etwas Ähnliches sagen können wie:
Wachse nur, du wirst im Streben
schon den rechten Weg geführt,
unvermindert kämpft das Leben
um den Platz, der ihm gebührt!
Aber ich vermute, dass es dir auf das 'wir', dass du genau in die Mitte des Gedichts gesetzt hast, besonders ankam.
Jetzt habe ich viel über dein Gedicht gelabert und das wichtigste noch gar nicht gesagt: Es ist schön!
Liebe Grüße
Thomas
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