Thema: Hagen
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 18.04.2012, 13:51   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Fee!

Sprachlich eine Wucht in doppelter Hinsicht! Schön das!

Deine Interpretation von Hagen gefällt mir. Der Weg zur Hölle ist stets mit guten Vosätzen gepflastert...

Das Hebungsschema ist wechselnd:

6-6-6-6 // 5-5-5-5 // 5-6-5 // 5-5-5

Eigentlich sollten es immer 5 Heber pro Zeile sein, unbetont beginnend (S2Z2 - "Tod dem, der..." zB tut das nicht. "Und Tod dem, der des Königs Weib verführt!" wäre eine passende Alternative...)

Vorschlag:

Wo blieb die Unschuld früher Knabenjahre,
ins Dunkel hat die Treue mich geführt.
Mit Leben, das ich nahm, hab ich gerührt
ans Schicksal, dass mir Gleiches widerfahre.

(5-5-5-5)

Seit Jahr und Tag seh Reihen ich sich lichten (5), oder:

Für Ehre, Macht und Reichtum? Welch Begehr!
Seit Jahr und Tag seh ich den Ruhm sich lichten
durch meine und durch viele Hände mehr. (Flüssiger.)


Sehr gern gelesen. Ich hoffe, die Vorschläge finden deine Gunst. Ansonsten finde eigene Wege, sollten die überlangen Zeilen dich stören.

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (18.04.2012 um 13:57 Uhr)
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten