Hochofentrauer
Hochofentrauer
Sie ragen stolz, die alten hohen Türme:
In leeren Hallen schallt ein letzter Schritt,
Die Thomasbirne, starr, wie aus dem Tritt.
Ein Singen, schrill, begleitet Schluchtenstürme,
Die Ziegelmauern, rußgeschwärzt, umstreifen.
Und Fenster, klappernd, pfeifen leise mit:
Die Scheiben brachen aus dem alten Kitt.
Man kann das Gestern mit den Händen greifen.
Verrostet hängen Tore in den Angeln,
Und Türen schlagen zu dem Pfeifen Takt.
Auf Dächern sieht man junge Birken hangeln.
Im Makadam wächst Unkraut ungefragt:
Hier wurde Stahl aus Eisenerz geboren;
Die letzten Tauben gurren ganz verloren.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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