@ fee
Zitat:
der schluss, dass der poet also entwurzelt wäre, würde er nicht wissen, was er be-schreiben sollte oder könnte, ist schon etwas gruselig, hat aber sicherlich ein körnchen tiefer wahrheit.
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aber so ist es wohl, denn: was wäre eine laus ohne ihren wirt?
ich denke, das problem ist ein allgemein menschliches : wir machen uns alles durch sprache zu eigen. erst, was wir durch einen begriff erfassen können, wird uns gedanklich zugänglich.
und so erobern wir uns allmählich die welt.
dichterlinge tuns halt in einer metrisch - klanglich-reimtechnisch - rhythmisch von ihnen nachgestalteten welt.
ich denke aber, dass ich auch so existieren würde - zumindest hab ich meine vorforums -zeit nicht inexistent verbracht, wie mir ja manche fotos nachweisen....
Zitat:
vielen genügt, sich ihre eigene lebensphilosophie zurechtgelegt zu haben irgendwann und dann wird nach dieser dahingelebt
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gegenfrage: nach welcher lebensphilosophie sollte man denn dahinleben, wenn nicht nach der eigenen?
dass sich philosophien so schwer ändern, liegt wohl daran, dass sie zumeist mit erfahrungen verknüpft sind, die sich nicht verändern lassen.
neu bewerten könnte man diese vielleicht - aber das ist mitunter ein sehr mühevoller und langwieriger lernprozess, dem oft auch tiefenpsychologsche hindernisse im wege stehen.....
ich denke so: wer sich ändern will, der
ändert sich auch!
dem veränderungsdruck, der einem durch andere auferlegt wird, setzt man oft aus gutem grunde widerstand entgegen! wer will schon, dass an einem bloß herumgedoktert wird?
das "in- die -welt" rufen ist einfach der wunsch des menschen nach resonanz.
auch der beste partner der welt ( so man ihn hätte) schwingt nicht zu hundert prozent auf der eigenen ebene! ( die restlichen 97, 5 prozent muss man sich anderswo besorgen!

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@ thomas,
(verzeih , dass ich dich jetzt erst drannehm),
mit oder ohne reime: zuerst mal muss der dichter als mensch in sich selber daheim sein (oder zumindest auf dem wege dahin)
vielleicht ist das ja sein hauptmotiv, um zu schreiben?
warum schreibe ich?
einfache antwort: mir macht das reimen einfach spaß!
es klingt gut, es ist musik in meinen ohren, es ist lebensfreude pur.
(manchmal auch nur spannungsabbau)
motivlos sein? kenn ich nicht! die welt ist voller motive.
das mir zu den motiven gerade nichts einfällt: das ja.
( eben weil mal keine zeit ist, weil ich zu müde bin, oder weil ich grade keine lust habe, gedanklich stromlos bin)
aber das hab ich längst gelernt zu akzeptieren wie es ist.
schließlich regnets ja auch nicht jeden tag - und trotzdem ist immer wetter!
und so ists auch mit der dichtung.
die welt ist voller motive - und trotzdem muss nicht immer alles belabert werden! ( weder von mir noch von sonst wem)
mancher sonnenuntergang darf und sollte völlig kommentarlos im dunkel der nacht verschwinden dürfen!
ihn mit einem anderen menschen
schweigend zu genießen - ist das nicht vielleicht das allerschönste motiv?

zur sprache gehört nämlich auch das beredte schweigen.
und in diesem sinne
halt ich jetzt mal die klappe!
liebe grüße -be motivated!
larin