Thema: Finsternis
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Alt 10.05.2012, 16:32   #3
ginTon
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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hallo canberra,,

Ich finde das Gedicht gelungen. Ich lese aus dem Gedicht eine zerrüttete Familie, in der ein Familienmitglied also das "du" in der zweiten Strophe, andere Wege zu gehen scheint, ja sich sogar in das gemeinsame "zu Hause" hineinschleichen muss.

Weswegen und weshalb kommt in dem Werk nicht zum Ausdruck, muss aber auch nicht. Durch die Interpredationsoffenheit präsentiert
sich das Werk somit sehr gut..

Ganz klar kommt die Hellhörigkeit des LI zum Ausdruck, wahrscheinlich aus irgendwelchen Ängsten heraus...

Den Frühling stelle ich mir als Sinnbild für Gefühle vor, die scheinbar nicht mehr frei und fliegend sind sondern eine Umkehrung erfuhren..

in meinen Augen ein eindringlicher Text..LG gin


Zitat:
Vernichtend schreit in mir der Kummer,
doch niemand nimmt ihn aus mir raus.
Ich prügel gegen schwarze Wände.
Das ist nicht länger mein Zuhaus.

Ich höre, wenn die Dielen knarren
und du die Tür ganz leise schließt.
Ich stell mir vor, es wäre Frühling
und das du mich im Jetzt nicht siehst.

Wenn Mama dann am nächsten Morgen,
ganz fröhlich und zufrieden scheint,
dann bin ich ihr nicht wirklich böse,
ich weiß, dass ihre Seele weint…
__________________
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Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)

Geändert von ginTon (10.05.2012 um 16:35 Uhr)
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