Hi, larin!
Jaja, der olle Gainsborough! Nicht schwer zu erraten, wo du das Bild her hast.
Du siehst es etwas anders als ich, ein wenig trauriger, hoffnungsloser.
Ich ging ebenfalls von einer harten Kindheit aus, allerdings eingedenk der Tatsache, dass damals große Teile der Bevölkerung arm waren und sehr viele Kinder so herumliefen. Barfuß und Lumpen - das war an sich nichts Besonderes. Ihren Blick sah ich fast eher verträumt denn verhärmt, denn arbeiten mussten damals so gut wie alle Kinder, auch das war nichts Besonderes.
Heute tendieren wir dazu, dieses Bild sozialkritisch zu betrachten, aber der Maler wollte damals vielleicht nur ein realistisches, ländliches Idyll einfangen, wer weiß...
Dennoch kann auch deine Deutung durchaus treffend sein.
Detail: Ist dir aufgefallen, dass sie - nach der damaligen Art zu malen - Madonnenfüße hat? Sie sind nicht angemessen kindlich, haben eher die Proportionen einer Erwachsenen. Absicht? Ein Hinweis auf die heilige Unschuld dieses Wesens, die das harte Leben bald zu beenden droht? Oder "konnte" er es einfach nur nicht anders?
Dein Text gefällt mir, auch wenn er - nach meinem Geschmack - einen Tick zu pathetisch beschreibend ist (die Füße zB wirken nun wirklich nicht "steingeschändet"!) und einen Tick zu freiflottierend extrapoliert (Die abwesende Mutter zB).
Schön, eine andere Version zu lesen!
LG, eKy