Lieber eKy,
und immer, wenn sich Mai dem Ende neigt, verspüre ich in mir ein leises Bangen um frisches Grün und das Vergehn der Feldergelb. Mir ist dann so, als hätte grad es angefangen - und wehe dem, der es nicht sah, weil er nicht fähig war. Im Juni schon wird satt das Grün, es wird so selbstverständlich und jeder Blick zum Augenblick - am Ende alles endlich.
Wer es nicht geschafft hat, kann es in deinem "Blick in den Mai" nachholen.

Gestern erst blinkten in den äußeren Blättern der Baumkronen viele, viele kleine Lichter - ich saß mit meiner Tochter bei Sonnenschein am See.
Eine zauberhafte und lyrisch ausgereifte lyrische Betrachtung der Freude im Wonnemonat Mai.
Die doppelten "Unds" in den letzten Versen unterstreichen für mich eher eine Steigerung des Vergehens (sich auflösend) im Betrachten mit Aug und Seele. Diesem Schwebezustand könnte durchaus noch ein drittes "Und" folgen.
(Wenn du auf Larin hören solltest, dann bitte nicht "sanft träumend" nehmen.

)
Träumend gelesen, Bilder geschaut und die Sprachkunst genossen.
Liebe Grüße
Dana