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Alt 09.07.2012, 08:29   #1
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard Nach dem Regen

Der Regen fällt aufs Blätterdach
wie zärtliche Musik:
Nur leise, leise, nach und nach
verebbt sein Trommeltremolo.
Von ferne rollt ein Donner wo
als schaurige Replik.

Wie atmen auf das Feld, der Wald,
schon hebt sich Halm um Halm!
Was Schatten war, wird nun Gestalt.
Der Dunst quillt aus den Fluren bald,
hängt in der Luft wie Qualm.

Steigt er zum Himmel, der noch müd
im Wolkenbett sich dreht?
Der Regen fällt als Schlummerlied -
da wird der Tag nur langsam wach,
und auch die Sonne blinzelt schwach,
fragt sich, was nun geschieht.

Wird es denn hell? Man weiß es nicht.
Der Wind hat sich gedreht.
Zart schimmernd taucht die Welt in Licht,
das mählich neue Wege bricht,
die es sich selber sät.
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!

Geändert von a.c.larin (10.07.2012 um 06:43 Uhr)
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