lb. glasfeder,
dein text liegt mir schon eine weile im magen, und ich weiß nicht recht, was ich zu ihm schreiben soll. fangen wir mal mit dem formalen an.
Zitat:
Dunkel waberts aus dem Loch,
und keiner traut sich richtig ran.
Schwarzer Nebel fasziniert,
und alle werden sakrosankt.
Was Fragen nicht offenbaren,
findet sich in der Fantasie.
Sei sie heilig
und niemals wirr.
Todesriten in der Nacht
lassen Träume kollabieren.
Im Geist versteckt sich allerlei
und lässt uns übrig gar nicht viel.
=> für mich nicht nachvollziehbare inversion im satzbau des verses
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nun zum inhalt:
Zitat:
Schwarzer Nebel fasziniert,
und alle werden sakrosankt.
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war beim ersten verspaar noch klar, was gemeint war, wird hier kein bezug zwischen den beiden durch "und" gekoppelten teilsätzen klar. sakrosankt heißt ja "unantastbar". wenn sich aber keiner rantraut und der nebel nur fasziniert, kann man durch ihn auch nicht unantastbar werden.
Zitat:
Todesriten in der Nacht
lassen Träume kollabieren.
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diese beiden verse stehen bezuglos im gedicht wie zwei monolithen. ebenso will
Zitat:
Im Geist versteckt sich allerlei
und lässt uns übrig gar nicht viel.
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nicht so recht aufgehen, weil sich im geist verstecken und dann nichts übriglassen als bild in sich widersprüchlich ist. zum verstecken braucht man platz und gelegenheit. also muß so einiges im geist sein, denn hinter gar nicht viel läßt sich schlecht verstecken spielen.
ich glaube, dieser text will zu viel und ist daher zu verrätstelt, um noch sinnstiftend sein zu können.
lg w.