Servus Erich,
dann will ich mich deinen Gedanken und Korrekturen einmal näher widmen,
Sag an! In welcher Rolle soll ich spielen, Nach Rufzeichen groß.
Üblicherweise hätte das Ausrufezeichen hier in Klammern stehen müssen, was mir jedoch nicht gefiel. So wählte ich diese Form und befinde mich dabei in bester Gesellschaft alter Schriftsteller und Dichter wie Feuerbach, Schopenhauer und Goethe, welche jenes Stilmittel durchaus nach einem Ausrufe -oder Fragezeichen praktiziert haben, um einer Aussage einen besonderen Charakter zu verleihen.
Das verhält sich hier genau so, wie mit Rilke und seinen Sonetten.
als einer unter ungezählten Vielen Hauptwörtlich gebraucht: Groß.
Das ist nicht ganz richtig so, denn es gilt:
Die Zahladjektive viel, wenig, eine, andere schreibt man klein, auch wenn sie die formalen Merkmale eines Nomens haben.
Beispiele:
"Das haben schon viele erlebt."
"Denke an die vielen, die uns geholfen haben."
"Ich bin in vielem mit dir Einverstanden."
Und das ist festgelegt nach
§ 58.5 der amtlichen Rechtschreiberegeln, die seit dem 01.08.2006 Gültigkeit haben.
in dieser Welt, wo sich die Hoffnung trüber Hier verwirrend formuliert: Man liest "trüber" als Komparativ "Hoffnung" zugeordnet und versteht dann die nächste Zeile nicht.
Das ist eine Lesart, für die der Autor aber nichts kann.
Man nennt das nämlich einen Zeilenumbruch und einen solchen muss man eben zeilenübergreifend lesen.
Was ist daran unverständlich, wenn man schreibt, "in dieser Welt, wo sich die Hoffnung trüber Gedanken infiziert am Wahnsinnsfieber"?
Ich halte das für durchaus legitim.
Der Satz ist eigentlich schon zu lang, ein Gliedsatz nach dem anderen - da ist schon schwer folgen!
Nun, der Text steht nicht umsonst in der Rubrik "Philosophisches" und dort ist es üblich, lange verschachtelte Sätze zu verwenden.
Da ist dieser Satz noch recht kurz gehalten, da solltest du vielleicht mal bei Kant oder Schopenhauer nachlesen. Außerdem ist dies nicht nur billiges Lesefutter, sondern es soll ja zum Nachdenken anregen und nicht alles direkt auf dem Silbertablett präsentiert werden.
Ich nehme alles, was du willst, mit Spott "was du willst" zwischen Kommata.
Das ist korrekt und ich werde nachbessern.
Was mir ein wenig fehlt, sind Anmerkungen zu den formalen Besonderheiten dieses Textes und ein Interpretationsansatz, denn der Inhalt ist auf mehrere Bedeutungsebenen angelegt.
Aber vielleicht hast du ja irgendwann einmal Lust und Zeit, darauf noch einmal etwas näher einzugehen.
Bis dahin danke ich dir sehr für deinen Kommentar und die Mühe der vermeintlichen Korrekturen, auch wenn ich diese zum Großteil nicht nachvollziehen konnte.
Liebe Grüße
Bis bald
Falderwald