HI, Charly!
2 Sachen:
Mit ästhetischer meinte ich: Sprachlich schöner, elaborierter.
"sich...zu finden" im Sinne von "für sich...finden", eine Dativkonstruktion, empfinde ich als lyrisch angenehmer als das schlichte, vergleichsweise etwas platt klingende "den...zu finden".
Aber ich respektiere natürlich wie immer deine Präferenzen.
Märchen haben immer einen Grund, aus dem heraus jemandem etwas geschieht, denn so vermitteln sie ihre Moral - und jeder Hörer/Leser WEISS genau, WARUM dieser Person dies zustößt, sei sie gut oder böse, sei es Ungerechtigkeit, die im Lauf der Geschichte gesühnt/gerächt werden muss oder gerechte Strafe für Untat und Lüge. Und man weiß immer, WER schuld ist. Und selbst in den seltenen Fällen, wo ein Märchen eingangs die Ursachen und Motive aus spannungstechnischen oder erzählungsdynamischen Gründen verschweigt, wird es irgendwann doch geklärt und aufgelöst - auf diesen Aha-Effekt verzichtet kein guter Geschichtenerzähler, denn er weiß: Die Menschen WOLLEN wissen, WARUM!
Ich möchte sogar behaupten, so gesehen verhält sich dein Gedicht eher entgegengesetzt zur klassischen Märchentradition.
Das wollte ich noch loswerden.
LG, eKy