Lieber Erich,
ich trau mich gar nicht, was zu schreiben, ich finde das Gedicht einfach schön, es klingt, es schwingt, ein wogendes Schwelgen in der Sprache.
Inhaltlich habe ich etwas Probleme: Diese Überhöhung des Dichterhandwerks als etwas Besonderem widerstrebt mir ein bisschen. Und es ist nun mal in erster Linie Handwerk. Dass da noch ein bisschen mehr ist, das ist jeder Kunst eigen. Ein wenig Verliebtsein ins Dichten lese ich heraus.

Mir macht ja das Schreiben auch Spaß, ich habe dann so etwas wie ein Gefühl von Freiheit - aber nur, wenn ich merke, heute ist es halbwegs was geworden.
Ich kenne ja auch die grauen Tage, wo rein nichts gelingt.
Aber es ist ein wunderbares Sonett geworden. Ich will es nicht zerreden, sondern lese es noch einmal und lass es mir auf der Zunge zergehen.
Lieben Gruß
Antigone