Liebe Chavali,
ich kreise schon seit geraumer Zeit um diesen Text und ahne die Intention.
Ich deute ihn nicht schlicht als einen "Aufruf" zur Ehrichkeit. Wenn man einen Menschen liebt, dann glaubt man und vertraut ihm. Das "Risiko" getäuscht oder enttäuscht zu werden, ist immer da. Wir können nie ganz in einen Menschen (auch in den geliebten) hineinschauen.
Hier tun sich mir ganz andere Welten auf.

Das lyr. Ich weiß längst, dass die Dinge nicht so sind, wie sie gelebt werden.
Es will aber nicht direkt fragen, sondern sucht einen anderen Weg.
Es hinterfragt, ja, es zeigt dem lyr. Du einen Spiegel.
Warum tust du das? Warum tust du
dir das an? (Ich schreibe absichtlich "dir an", nicht "mir an".)
Das lyr. Ich liebt und wäre gar bereit, die Wahrheit, nicht geliebt zu werden, zu ertragen. Eben aus Liebe versucht es dem lyr. Du zu erklären, dass es sich nicht verstellen muss, nur weil es geliebt wird.
Hoffentlich denke ich nicht zu verquer.
(Ich kann mich sehr gut in eine solche Situation versetzen. Manchmal ist es mehr als offensichtlich, dass man vom Gegenüber belogen wird. Man ist aber nicht fähig, direkt "zuzuschlagen", um ihm diese Peinlichkeit zu ersparen.
Man wünscht in solchen Momenten, dass der andere sich besinnt und mit offenen Karten spielt. - Meinst du so etwas?)
Ich lasse mich so aus, weil ich mir denke, dass du bewusst mit "Was wär ..." begonnen hast. Schon darin liegt ein Hinweis: Überleg es dir für dich!
Ich kann trotz aller Liebe besser mit der Wahrheit umgehen. Überleg dir, was es für dich bedeutet, dass du nicht nur mich, sondern auch dich belogen hast.
Sag mir, ob ich völlig daneben liege.
Und weil ich schon so "tief" eingestiegen bin, darf ich auch ein wenig kritteln.
Was wäre, wenn du es nicht bist,
nicht der, den ich so liebe;
was wäre, wenn nur falsche List
gern hätte, dass ich bliebe?
Was wäre, da ich dir vertrau
und alles glaube, was ich fühl;
wenn deine Worte - himmelblau -
nur Rädchen wär'n in einem Spiel?
Sag es mir, wenn Mut zerbricht,
sag mir ehrlich, wer du bist,
Schweige nicht und lüge nicht!
Greife nicht zu einer List,
damit ich bei dir bleibe
und auf trüben Wassern treibe.
Wenn auch ein wenig viel verändert. Mich hat die "umgekehrte Intensität sehr beschäftigt, weil sie ganz und gar meinem Ansinnen entspricht.
Gern gelesen, hoffentlich verstanden und gern kommentiert.
Liebe Grüße
Dana