Stille und Schweigen (KZ Neuengamme)
Fassaden reden auf dich Fremden ein.
Was an Geschichte durch den Sinn dir geht,
trägst du als Last mit dir, als Seelenpein.
Noch hat die Zeit nicht alle Spur verweht.
Worüber Worte schweigen, spricht der Stein.
Du stehst gebannt am Eingang des Infernos.
Du fragst dich still, wie konnte es denn sein?
Was machte Menschen nur so seelenlos?
Die Antwort geben stumme Schreie dir.
Versteinert, klagen sie dem Firmament.
Du fliehst bestürzt, es treibt dich fort von hier.
Dorthin, wo niemand jemals dich erkennt.
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