Hallo Erich,
wie ich es von dir kenne, ist das wieder ein formvollendetes Gedicht, welches man allein deshalb mit großer Freude ließt. Die Idee aus der Beschreibung der ersten Hälfte herauszutreten und den Novemberwind in der zweiten Hälfte direkt anzusprechen, ihn mit einem Stoßseufzer anzubeten, ist sehr gut für die Einbildungskraft und gibt dem Gedicht Intensität.
Dass du als bekennender Atheist das mit dem Beten nicht so ernst nimmst, ist klar. Trotzdem hast du mit dem Gedicht auf profan-poetische Weise bewiesen, dass Beten etwas bewirkt, und zwar selbst dann, wenn man jeden Effekt in der objektiven Welt negiert.
Liebe Grüße
Thomas
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